Die zweite Station unserer Weltreise stand von Anfang an statt: Es hieß, das für uns unbekannte Land der zwei heiligen Moscheen zu entdecken. Die Landschaft der arabischen Wüste mit den Mietwagen zu erkunden.
Für dieses Abenteuer mieteten wir uns in Deutschland einen Mietwagen. Nach einer abenteuerlichen sowie langwierigen Übergabe des Mietwagen, startete unser Roadtrip durch das Wüsten-Königreich „Saudi-Arabien“ in Riyadh.
Die Route
Wir wollten innerhalb von knapp über 2 Wochen einen kleinen Einblick in das Leben der Saudis bekommen und im nachhinein muss ich sagen, dass wir diesen Einblick erhalten haben. Wir hatten das große Glück, von Riyadh zu starten und in Jeddah den Roadtrip zu beenden. Gern wäre ich Rückblickend durch den Süden des Landes zurück von Jeddah nach Riyadh gefahren. Aber dazu reichte unsere geplante Zeit dann doch nicht.
Folgend siehst du eine Übersicht, wie wir uns die Etappen eingeteilt haben.
Etappe | Start | Ziel | Distanz |
---|---|---|---|
1 | Riyadh | Khafs Daghrah (Pigeon Tower) | 140 km |
1 | Khafs Daghrah | Riyadh | 140 km |
2 | Riyadh | über Ushaiqer Heritage Village nach Buraida | 361 km |
3 | Buraida | über Jubbah nach Ha’il | 502 km |
5 | Ha’il | Al Ula | 428 km |
6 | Al Ula | über Medina nach Jeddah | 744 km |
Gesamte Distanz | 2315 km |
Ergänzungen zur Roadtrip-Route durch Saudi-Arabien
Die ersten Tage haben wir in Riyadh verbracht. Wir hatten ein wunderschönes Hotel, in welchem wir eine Junior Suite bekommen hatten und uns fehlte es an nichts. Das Frühstück war super, ein Supermarkt war in der Nähe und wir konnten direkt vorm Hotel parken.
Somit haben wir die ersten Tage ein paar Ausflüge von Riyadh aus unternommen. Unter anderem fuhren wir in den Süden nach Khafs Daghrah – einem Taubenturm. Hier dachten wir fälschlicherweise, dass es sich um ein Wüstenschloss handelte. Aber auch nach der Aufklärung des Missverständnisses hat sich dieser Ausflug gelohnt, da man auf der Route wunderschöne Ortschaften durchfährt, die Riyadh in keinster Weise ähneln und der Turm war ebenfalls recht ästhetisch. Es war eine tolle Landpartie und hat uns noch mehr Lust auf das Erkunden von Saudi-Arabien gemacht.
Außerdem haben wir uns noch den komplex von Diriyah / Bujairi Terrasse, den Financial District und natürlich auch die Altstadt von Riyadh angesehen.
Man kann es durchaus ein paar Tage in Riyadh aushalten.
So haben wir Saudi-Arabien erlebt
Wir waren auf unserem ganzen Roadtrip durch Saudi-Arabien von diesem Land begeistert. Es fing auf dem Flughafen von Riyadh an. Der Airport war sehr modern, die Einreise verlief mit dem deutschen Pass absolut problemlos und alle Menschen waren sehr nett.
Mietwagen, Tankstellen und der Straßenverkehr
Der in Deutschland gebuchte Mietwagen gab uns ein wenig struggle. Die Angestellten der internationalen Mietwagenfirma konnten jedoch alle Probleme lösen. Nach 2 bis 3 Stunden hatten wir einen tollen Mietwagen, der uns sicher sowie pannenfrei durch das Land begleitet hat und den wir in Jeddah abgeben konnten.
Es war nie ein Problem, dass Auto vollzutanken. Tankstellen konnte man in einem regelmäßigen Abstand ansteuern. Sollte auf den nächsten 100 km keine Tankstelle sein, war dies sehr gut beschildert. Der Benzin hat pro Liter ungefähr 45 Cent (2024) gekostet. Die Hauptverkehrsstraßen in Saudi-Arabien waren eigentlich fast immer in einem sehr guten Zustand. Wenn man die Hauptstraßen verlassen hat, kam es natürlich vor, dass man auch einmal eine schlechte Straße vorgefunden hat. Es war überhaupt kein Problem, sich mit Google Maps navigieren zu lassen und mit der Straßenbeschilderung zurecht zu gekommen. Es war absolut einfach, sich durch Saudi-Arabien zu bewegen.
Mobilfunk und Empfang mobiler Daten in Saudi-Arabien
Direkt am Flughafen haben wir uns eine Sim-Karte gekauft und hatten nahezu überall 4G Empfang. Wir haben pro Sim-Karte ca. 8 Euro gezahlt und hatten 30 GB Datenvolumen. Der Empfang war überall ausreichend, um das Smartphone zu nutzen. Lediglich in Teilen der nördlichen Wüste sowie in der Region rund um Al Ula hatten wir längere Passagen, in welchen wir gar keinen Empfang hatten.
Bezahlung in Saudi-Arabien
Das Bezahlen mit der Kreditkarte oder kontaktlos mit Google Pay war ebenfalls nie ein Problem. Der Shop / das Restaurant konnte noch so klein sein, man konnte die Einkäufe, den Tee oder die Souvenirs mit Karte kontaktlos zahlen. Geldautomaten gab es ebenfalls in sehr regelmäßigen Abständen.
Zu Fuß durch die Städte
Einzig die „Fußgänger-Kompatibilität“ in den Städten war sehr gering. Aber dies hat man recht häufig in arabischen Städten: Sie sind für den Autoverkehr in der Hitze ausgelegt. Man findet nur sehr selten Fußwege, Straßenübergänge usw. in arabischen Städten.
In den touristischen Stadtzentren oder auf den Märkten mag das kein Problem sein. Aber um von Stadtteil A in Stadtteil B zu kommen, sollte man einen Spaziergang nicht in Betracht ziehen.
Auf dem Land hingegen ist es überhaupt kein Problem, sich zu Fuß fortzubewegen. Hier sieht man durchaus Menschen, die zu Fuß, mit einem Wagen oder mit dem Fahrrad unterwegs sind. Aber hier sollte vor allem die Hitze eine Problem darstellen.
Die Menschen
Natürlich ist es sehr schwer, pauschale Aussagen über die Menschen von Saudi-Arabien zu treffen. Wir haben jedoch durchweg unvorstellbar nette Begegnungen in Saudi-Arabien gemacht.
Wir sind natürlich in einem arabischen Land sofort als Touristen zu erkennen. Dennoch schätze ich die Begegnungen als Begegnungen mit einer ehrlichen und authentischen Gastfreundlichkeit ein.
Die Menschen haben sich immer gefreut, dass wir ihr Land bereisen. Schließlich ist es nach gar nicht so lange möglich, als Tourist oder Touristin durch das Land zu reisen.
Sie haben uns schon von weitem gegrüßt und gewunken. Die Menschen hatten immer ein großes Interesse mit uns zu sprechen oder uns verschiedene Sachen zu schenken. Es waren einfach wunderbare Begegnungen mit freundlichen Menschen. Das Tauschen der Instagram-Handles gehörte zu diesen Begegnungen genauso dazu wie das gemeinsame Tee trinken. Und gerade dies wird sehr lange in meiner Erinnerung hängen bleiben.
Fazit
Saudi-Arabien ist ein riesiges Land. Es ist ungefähr sechsmal so groß wie Deutschland. Dabei leben im Wüstenstaat nur ungefähr ein viertel der Menschen Deutschlands. Dementsprechend gestaltet sich auch der Roadtrip. Zwischen den einzelnen Highlights: Es gibt durchaus Abschnitte, auf welchen man nicht so viel sieht – außer Geröllwüste und Geröllwüste. Mir persönlich gefällt dies jedoch sehr.
Es bietet sich überall Möglichkeit an, von der Hauptstraße abzufahren. Sich eine der kleinen Ortschaften anzusehen oder einfach einen kleinen Spaziergang durch eine der unzähligen Sand- oder Geröllwüsten zu unternehmen. Tolle Begegnungen findet man überall.
Wenn dich das nicht stört, dann ist dieser Roadtrip genau das Richtige für dich. Sollte dies nicht deinen Vorstellungen entsprechen, empfehle ich dir, lediglich die Küste am Roten mehr zu bereisen. Zwischen Jeddah und Al Ula gibt es deutlich mehr Highlights auf kürzerer Distanz. Hier kann ich mir vorstellen, dass man auch innerhalb einer Woche sehr viel sehen kann.
Von daher: Ein Roadtrip durch Saudi-Arabien lohnt sich auf jeden Fall. Ich war sehr froh, dass wir uns für dieses Reiseland entschieden haben.