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Eine Nacht am Fuß des Eigers

Nachdem die Nordkap Tour ins Wasser gefallen ist bzw. durch einen Getriebeschaden am Caddy vorzeitig beendet werden musste, hieß das neue Reiseziel: die Schweiz.

Aus alpiner Sicht ist die Schweiz natürlich ein überaus lohnenswertes Reiseziel. Die schon stark angekratzte Reisekasse wird bei solch einem Trip – in das Land der Schokolade und des Käses – jedoch nochmal enorm belastet. Aber was soll’s!

Nichtsdestotrotz ging es von Nordschweden, über die Auto-Werkstatt in Richtung Süden. Noch ganz ohne Plan, wohin es gehen sollte, wurde an der Grenze die Vignette auf die Frontscheibe des reparierten Caddys geklebt und die ersten Euros wurden in Schweizer Franken getauscht. Auf geht es zu Heidi!

Es gilt, spontan unterwegs zu sein.

Während der Fahrt haben wir die Wetterkarte mit der Landkarte abgeglichen und als Ziel wurde offiziell ausgerufen, die vorhergesagten Regengebiete zu umfahren. Rückblickend wurde dieses Ziel voll umfänglich erreicht und zumindest in dieser Kategorie konnten wir eine volle Punktzahl erreichen.

Noch im Auto dachte ich, dass es nun an der Zeit sei, zumindest eine Nacht am Eiger zu übernachten. Dieses alpine Monument muss man einmal im Leben gesehen haben.

Also ging es ab zum Eiger. Auch wenn klar war, dass wir nur eine Nacht bleiben würden, da in den nächsten Tagen starker Regen angekündigt war. Rückblickend sollte sich diese Vorhersage als sehr zuverlässig erwiesen haben.

Mit dem Caddy zum Eiger

Die Fahrt Richtung Brienz, vorbei am Brienzer See, und später durch das Grindelwaldtal ist wunderschön. Durch die Regenfälle der vergangenen Tage schossen unzählige Wasserfälle am Rande der Straße in das Tal. Die Straße schlängelte sich immer höher und höher in Richtung Eiger und Grindelwald.

Trotz dessen, dass der Caddy an seiner Belastungsgrenze lief, ballerte er mit einer uhrwerksähnlichen Konstanz die Bergstraße hinauf. Klar, die Autos mit mehr als 74 PS hatten sehr viel Zeit, sich das Heck meines Campers anzusehen, bevor sie mit nahezu Lichtgeschwindigkeit am Caddy vorbeizogen.

Ursprüngliches campen am Fuße des Eigers

Am Campingplatz angekommen, wurden wir leider nicht mit Applaus empfangen, aber dennoch sehr freundlich.

Den Campingplatz empfand ich als wunderschön. Die Sanitäranlagen waren einfach, sie erfüllten jedoch ihren Zweck. Das Highlight des Platzes ist jedoch die Aussicht. Man kann sich direkt vor dem Eiger hinstellen und den Berg in seiner vollen Pracht bewundern. Es war einfach traumhaft. Manchmal braucht es nicht mehr als einen tollen Sonnenuntergang, eine schiefe Zeltwiese und atemberaubendes Bergpanorama.

Ab aufs Rad und durch die Gegend pedalieren

Ich kann es mir selten nehmen lassen, am Abend noch einmal die nähere Umgebung zu erkunden. Also ging es auf den Drahtesel und erst einmal den Berg hinauf. Die Entscheidung, ein paar Höhenmeter zu sammeln, erwies sich – in Bezug auf das Abendbrot – als sehr praktisch. Es gab an einer SB-Theke frischen Bergkäse. Mir läuft jetzt noch das Wasser im Mund zusammen, wenn ich an diesen Käse denke.

Mit dem Käse im Rucksack ging es zurück ins Tal – nach Grindelwald. Ich war sehr überrascht, wie viele Menschen im besten Zwirn durch den Ort stolperten. Es war verrückt. Ich – mit meinem alten, stinkenden Radklamotten – war in diesem vermeintlichen Outdoor-Ort nahezu die einzige Person, die nach Draußensein aussah und roch 😉

Nach dieser kurzen Sightseeing-Tour ging es zurück auf den Campingplatz, um den Abend am Fuße des Eigers zu genießen.

Ein Blick auf das Wetterradar verriet leider, dass es wohl vorerst die letzte Nacht an diesem schönen Ort war. Da es am nächsten Tag stark regnen sollte. Nichtsdestotrotz hat sich der Umweg in dieses Tal auf jeden Fall gelohnt. Die Region am Eiger ist lohnenswert.

Ein Kommentar

  1. Sabine Sauppe Sabine Sauppe

    Hallo Futzipelz,
    ich muss schmunzeln bei deiner Beschreibung mit dem Caddy. Ich erlebe es auch. Meiner ist Baujahr 2005 mit 75 PS und stolze 285.000 km. Er schnurrt und zeigt mir die Gemütlichkeit. Die Grenze war mal in Slowenien auf dem Wurzenpass erreicht. 1.Gang bis Anschlag und ich mit hochroten Kopf. Er schaffte es! Ein treuer Gefährte. Einfacher Ausbau aber liebevoll und man braucht nicht viel. Euch weiterhin viel Spaß und Freude. Liebe Grüße Sabine

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