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In 80 Tagen um die Welt – Ein Roadtrip durch Taiwan- Mit Sonnenbrand im Nationalpark Kending

Nach dem wir das Erdbeben für uns verarbeitet hatten, galt es den Reisealltag wieder aufzunehmen. Zu Mal wir unter den einheimischen Menschen des Süden von Taiwans sahen, dass sie ebenfalls ihren alltäglichen Beschäftigungen nachgingen.

Ich habe schon einmal geschrieben, dass ich keine Vorstellung über die Landschaft Taiwans hatte. Denn eins ist mir auf meinen Reisen klar geworden: Mir geht es (meist) nicht mehr darum, die schönst mögliche Superlative zu sehen. Viel mehr möchte ich Zeuge des Lebens der Menschen vor Ort werden. Dabei ist es mir egal, ob ich durch Bosnien-Herzegowina reise, durch die Alpen wandere oder eben einen Roadtrip durch Taiwan unternehme. Wichtig ist, dass man für eine gewisse Zeit, ein Teil des Lebens der Menschen vor Ort wird und mit ihnen in Kontakt kommt.

Desto mehr waren wir jedoch überrascht, wie fantastisch sich die Landschaft im Süden des Landes zeigt. Sie unterscheidet sich maßgeblich von den Landschaftszügen der restlichen Insel.

Wir hatten das große Glück, diese wunderschöne Landschaft, geprägt durch paradiesische Strände, kleinen Orten, viel Grün und durch aus ansehnlichen Gebirgen, für ein paar Tage zu erkunden.

Taiwan ganz anders: Der wunderschöne Kending Nationalpark

Bevor wir nach Taiwan reisten, hatte ich überhaupt keine Vorstellung über Taiwans Landschaft. Desto mehr waren wir überrascht, wie sich der Süden Taiwans uns zeigte.

Es war grün, es gab wunderschöne Küstenabschnitte mit atemberaubenden und leeren Stränden. Es war eine Mischung aus Karibik und mediterraner Landschaft.

Von unserem kleinen Hotel aus, südlich von Hengchun gelegen, konnte man wunderschöne Tagesausflüge unternehmen. Wir haben ein paar Wanderungen am südlichsten Punkt Taiwans unternommen. So nah waren wir den Philippinen noch nie.

Ebenfalls ist es möglich, sich einige Fischerdörfer anzusehen oder den Kending-Nationalpark mit dem Auto zu umrunden. Neben der wirklich schönen Landschaft, erhält man immer wieder Einblicke in das Leben der Menschen, die in den hiesigen Dörfern wohnen.

Guanshan Viewpoint ohne Sonnenuntergang

Ein wohl durchaus bekannter Spot unter Touristen ist der Guanshan Viewpoint. Dieser Aussichtspunkt wurde schon mehrfach für seinen schönen Sonnenuntergang ausgezeichnet. Unter anderem soll man hier den wohl schönsten Sonnenuntergang ganz Taiwans genießen können.

Da wir diesen Spot im Laufe des Tages besucht haben, können wir nichts über die Qualität des Sonnenuntergangs aussagen. Wir haben uns jedoch eine Meinung über das Gelände des Spots gebildet und sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir uns hier keinen Sonnenuntergang anschauen würden. Denn eins ist sicher: Den Sonnenuntergang muss man sich hier mit vielen anderen Menschen teilen. Das Gelände ist weitläufig, park-ähnlich angelegt und immer wieder gibt es Viewpoints. Wer den Eintritt zahlt, darf das Gelände betreten und sich selbst eine Meinung darüber bilden.

Für mich wäre es nichts. Ich mag Spots, die man für sich hat oder die einen authentischen Eindruck hinterlassen. Warum nicht einmal einen Sonnenuntergang auf einem Sportplatz mit einheimischen Menschen verbringen. So wie wir es in Laos getan haben.

Man versprach mir gemäßigte Temperaturen und ich bekam H I T Z E.

Interessant empfanden wir die Veränderungen der Temperaturen. In den nördlichen Teilen Taiwans war es sehr angenehm. In etwa 20 Grad, bedeckter Himmel und immer ein kleiner Wind. Je südlicher wir kamen, desto weniger war von diesem angenehmen Wetter übrig.

Wir schmorten hier wieder bei über 30 Grad Celsius und purer Sonne. Das mag auf dem ersten Blick gut klingen, aber auf dieses Wetter hatten wir überhaupt keine Lust. Schon in Saudi-Arabien, Indien und Kambodscha haben wir genug Hitze gesammelt und Schweiß geschwitzt – für die nächsten Jahrzehnte …

Aber gut, das Wetter kann man nicht ändern, also muss man das Beste daraus machen. Dies dachten wir uns auch, als wir im Süden Taiwans schwitzten und suchten uns einen Strand, um uns im Pazifik abzukühlen.

Der Sonnenbrand meines Lebens – nach nur 20 Minuten im Wasser

Eine Badehose und ein Handtuch hatte ich zufällig im Mietwagen, an sich hatten wir jedoch nicht geplant, baden zu gehen. Spontan kam es dann jedoch anders, als geplant. Wir fuhren an einem wunderschönen Strand – Kenting Baishawan – bei Baisha vorbei und ich konnte dem kühlenden Nass nicht widerstehen.

Es war an diesem Tag so heiß – es war einfach nicht auszuhalten. Der Süden Taiwans zeigte sich weniger schwül, viel mehr machte uns eine trockene, erdrückende Wärme zu schaffen. Schon am Morgen suchten wir den Schatten am südlichsten Punkt Taiwans und in verschiedenen Fischerdörfern. Es war eindeutig zu heiß.

Was spricht also gegen ein erfrischendes Bad in den Wellen des Pazifiks? Nichts, außer die gefährliche UV-Strahlung, die ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf dem Schirm hatte. Und dass, obwohl wir uns einen Sonnenschirm bei einer komplett in lange Kleidung eingekleideten Frau mieteten.

Wie auch immer, es ging schnellst möglich in das kühle Nass. Es war wunderbar: glasklares Wasser, feinster Sandstrand, wunderschöne Wellen und das Beste: Ich war fast allein an diesem riesigen Strand. Es machte einfach Spaß und die Zeit verflog wie im Flug. Was ich nicht merkte, dass meine Haut extrem darunter litt und ich mir schon nach wenigen Minuten einen Sonnenbrand zuzog.

Mein Gesicht, meine Arme und Beine habe ich mir im Hotel eingecremt. Dank Lichtschutzfaktor 50 brannte hier wahrlich nichts an. Die restlichen Körperteile, ins besondere meinen Rücken, habe ich mir jedoch richtig verbrannt.

Nicht nur an diesem Tag, sondern ebenfalls die Tage danach ärgerte ich mich über meinen Leichtsinn. Denn ich spürte den Sonnenbrand noch einige Tage nach diesem wunderschönen Bad am Strand von Kenting Baishawan.

Mache es wie die Asiaten …

… und gehe mit Kleidung, die dich vor UV-Strahlen schützt, baden. Ich habe mir im Laufe der nächsten Tage bei Decathlon ein Bade-Langarmshirt gekauft und von nun gehe ich nur noch mit dieser Art von Shirts baden.

In Asien ist es total üblich, mit Kleidung baden zu gehen. Vielleicht hat es etwas mit Anstand zu tun? Vielleicht ist es Scham? Oder ist es der Respekt vor der Gesundheit – die eigene Haut mit Respekt zu behandeln und nicht zu verletzen. Von daher habe ich es wie ein Asiate gehalten und bin nur noch mit Shirt baden gegangen.

Long story short: Kaum waren wir wieder in der westlichen Welt, sahen wir an den Stränden Menschen, die sich absichtlich und in einem sehr hohen Maß der UV-Strahlung aussetzten und bräunten. Ich habe noch nie so viele Menschen mit Sonnebränden gesehen, wie nur wenige Wochen nach meinem Sonnenbrand auf Hawaii. Aber dazu später mehr.

Family Mart – Ein Paradies für Reisende und Gourmets

Die Convenience-Store-Kette 7-Eleven kennt jeder Tourist oder jede Touristin, welche/r in Thailand einen Retreat oder zu sich selbst finden möchte. Gerade hier ist dieser Supermarkt, in dem man alles bekommt, sehr populär.

Ein ähnliches Konzept verfolgt Family Mart. Die Kette wurde in Japan gegründet und expandierte schnell im asiatischen Raum.

In Taiwan und Japan war dieser Convenience-Store einer unserer ersten Anlaufpunkte, wenn es darum ging, es uns möglichst leckeres Essen zu besorgen. Hier bin ich ganz ehrlich, bei Family Mart sind wir hier ziemlich oft fündig geworden.

Oft sind wir in den Ländern Taiwan und Japan bei der Suche nach (für uns) leckerem Essen außerhalb von Family Mart nicht fündig geworden. Einerseits ist die Küche dieser beiden Ländern doch recht häufig fleischlastig und andererseits spart man gegenüber einem Restaurant doch irgendwie Geld und Zeit.

Klar, auf einem Markt oder in einem kleinen Imbiss ist es durchaus möglich, noch günstiger zu essen. Aber diese Shops zu finden, ist dann doch recht schwer und gerade auf einem Roadtrip manchmal leider unmöglich. Somit ist es einfach eine bequeme Art, satt zu werden.

Auch bei Family Mart kommt man mit den Menschen in Kontakt, findet leckeres Essen und kann sogar ein wenig lokale Küche innerhalb der Wände des Supermarktes finden.

Wir uns meistens von einem der folgenden vier Gerichte ernährt: Pasta, Sushi, Nudelsuppen oder den super leckeren und gesunden Süßkartoffeln. Die Gerichte, die man warm essen möchte, können bei Family Mart aufgewärmt werden.

Wenn man alles bezahlt hat, sucht man sich einen Sitzplatz und genießt in Ruhe sein Essen. Sollte einem während des Essen einfallen, dass man noch ein Getränk benötigt oder nach der Pasta ein Dessert essen möchte, ist das alles kein Problem. Man kann es sich einfach schnell aus den Regalen nehmen, bezahlen und am Tisch essen.

Wie du aus dem Text herauslesen kannst, habe ich mich bei Family Mart sehr wohlgefühlt.

Oftmals sind wir am Morgen zu Family Mart gegangen, um uns Obst oder Wasser zu kaufen. Im Laufe des Tages gab es einen leckeren Snack. Von Zeit zu Zeit haben wir auch unser Abendessen bei Family Mart gegessen, sollten wir keine andere Alternative gefunden haben.

Das mag jetzt sehr unkreativ oder „einfach gestrickt“ klingen, aber auf langen Reisen ist es durchaus angenehm, wenn man weiß, was man erhält, bevor man den Laden betritt. Es war sozusagen unser Zuhause auf Reisen.

Der Kending Nationalpark lohnt sich nicht nur, wenn du einen Sonnenbrand haben möchtest …

Auch, wenn die Landschaft sicherlich nicht mit den bekannten Inseln und deren Stränden in Südostasien mithalten kann, ist es doch ein lohnenswerter Teil Taiwans.

Überall auf unserem Roadtrip sind wir mit Menschen in Kontakt gekommen, haben Einblicke in ihr Leben bekommen und fühlten uns einfach wohl. Der Tourismus ist hier durchaus vorhanden, aber nicht allgegenwertig. Das klingt doch nach sehr guten Voraussetzungen für einen gelungenen Roadtrip. Wir haben die Tage im Süden Taiwans genossen und blicken mit Freude an die Zeit in dieser Zeit zurück.

Somit freuten wir uns auf unseren nächsten Abschnitt unserer Reise. Von nun an hieß es, vom südlichsten Punkt Taiwans wieder in den Norden zu fahren. Dabei wollten wir uns die Westküste der Insel ansehen, einen Abstecher in das Gebirge wagen und von dort aus hoch in den Norden nach Juifen fahren.

Diese Erlebnisse findest du jedoch in anderen Blogposts.

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