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In 80 Tagen um die Welt – Im Mietwagen durch das Königreich Saudi-Arabien

Die zweite Station unserer Weltreise stand von Anfang an fest: Es hieß, das für uns unbekannte Land der zwei heiligen Moscheen zu entdecken – und die Landschaft der arabischen Wüste mit dem Mietwagen zu erkunden.

Für dieses Abenteuer hatten wir bereits in Deutschland einen Wagen reserviert. Nach einer abenteuerlichen und langwierigen Übergabe startete unser Roadtrip durch das Wüstenkönigreich Saudi-Arabien in Riyadh.

Die Route

Wir wollten in etwas mehr als zwei Wochen einen kleinen Einblick in das Leben der Saudis gewinnen – und im Nachhinein kann ich sagen, dass uns das gelungen ist. Wir hatten das große Glück, unseren Roadtrip in Riyadh zu starten und in Jeddah zu beenden. Rückblickend wäre ich gern noch durch den Süden des Landes von Jeddah zurück nach Riyadh gefahren, doch dafür reichte unsere geplante Zeit leider nicht.

Im Folgenden siehst du eine Übersicht, wie wir unsere Etappen eingeteilt haben.

EtappeStartZielDistanz
1RiyadhKhafs Daghrah (Pigeon Tower)140 km
1Khafs DaghrahRiyadh140 km
2Riyadhüber Ushaiqer Heritage Village nach Buraida361 km
3Buraidaüber Jubbah nach Ha’il502 km
5Ha’ilAl Ula428 km
6Al Ulaüber Medina nach Jeddah744 km
Gesamte Distanz2315 km
Übersicht Roadtrip durch Saudi-Arabien

Ergänzungen zur Roadtrip-Route durch Saudi-Arabien

Die ersten Tage verbrachten wir in Riyadh. Wir hatten ein wunderschönes Hotel, in dem wir eine Junior Suite bekamen – es fehlte uns an nichts. Das Frühstück war hervorragend, ein Supermarkt lag in der Nähe, und direkt vor dem Hotel konnten wir parken.

Von hier aus unternahmen wir in den ersten Tagen einige Ausflüge. Unter anderem fuhren wir in den Süden nach Khafs Daghrah, zu einem Taubenturm. Fälschlicherweise dachten wir zunächst, es handele sich um ein Wüstenschloss. Doch auch nach der Aufklärung unseres Irrtums lohnte sich der Ausflug: Auf der Route durchquert man wunderschöne Ortschaften, die Riyadh in keinster Weise ähneln, und der Turm selbst war durchaus ästhetisch. Eine gelungene Landpartie – und sie machte uns noch neugieriger darauf, Saudi-Arabien weiter zu erkunden.

Außerdem haben wir uns noch den Komplex von Diriyah bzw. die Bujairi-Terrasse, den Financial District und natürlich auch die Altstadt von Riyadh angesehen.

Man kann es hier durchaus ein paar Tage gut aushalten.

So haben wir Saudi-Arabien erlebt

Auf unserem gesamten Roadtrip durch Saudi-Arabien waren wir von diesem Land begeistert. Es begann schon am Flughafen von Riyadh: Der Airport war sehr modern, die Einreise mit deutschem Pass absolut problemlos, und alle Menschen waren ausgesprochen freundlich.

Überall wurden wir herzlich empfangen, und wir hatten das Gefühl, dass man sich wirklich freute, dass wir durch ihr Land reisten. Egal, ob uns „Welcome to Saudi Arabia“ aus Autos zugerufen wurde, wir Essen geschenkt bekamen oder das Fort von Ha’il extra für uns länger geöffnet blieb, damit wir es in Ruhe besichtigen konnten – die Gastfreundschaft war überall spürbar.

Wir fühlten uns zu jeder Minute wohl in diesem Land und hatten unterwegs keinerlei Bedenken um unsere Sicherheit. Saudi-Arabien ist einfach ein wunderschönes Reiseland.

Mietwagen, Tankstellen und der Straßenverkehr

Der in Deutschland gebuchte Mietwagen bereitete uns zunächst ein wenig Probleme. Die Angestellten der internationalen Mietwagenfirma konnten jedoch alle Schwierigkeiten lösen. Nach zwei bis drei Stunden hatten wir schließlich einen tollen Wagen, der uns sicher und pannenfrei durch das Land begleitete und den wir in Jeddah wieder abgeben konnten.

Es war nie ein Problem, das Auto vollzutanken. Tankstellen konnte man in regelmäßigen Abständen ansteuern. Sollte auf den nächsten 100 Kilometern keine Tankstelle vorhanden sein, war dies gut ausgeschildert. Der Benzinpreis lag 2024 bei etwa 45 Cent pro Liter. Die Hauptverkehrsstraßen in Saudi-Arabien waren fast immer in sehr gutem Zustand. Verließ man jedoch die Hauptstraßen, konnte es vorkommen, dass man auch einmal auf eine schlechtere Straße traf.

Mit Google Maps ließ es sich problemlos navigieren, und auch mit der Straßenbeschilderung kamen wir gut zurecht. Es war absolut einfach, sich in Saudi-Arabien fortzubewegen.

Mobilfunk und Empfang mobiler Daten in Saudi-Arabien

Direkt am Flughafen kauften wir uns eine SIM-Karte und hatten nahezu überall 4G-Empfang. Pro Karte zahlten wir etwa 8 Euro und erhielten 30 GB Datenvolumen. Der Empfang reichte fast überall aus, um das Smartphone problemlos zu nutzen. Lediglich in Teilen der nördlichen Wüste sowie in der Region rund um Al Ula gab es längere Abschnitte, in denen wir gar keinen Empfang hatten.

Bezahlung in Saudi-Arabien

Das Bezahlen mit Kreditkarte oder kontaktlos über Google Pay war ebenfalls nie ein Problem. Egal, wie klein der Laden oder das Restaurant war – selbst den Tee oder kleine Souvenirs konnte man problemlos kontaktlos mit Karte zahlen. Geldautomaten fanden sich zudem in sehr regelmäßigen Abständen.

Zu Fuß durch die Städte

Einzig die „Fußgänger-Kompatibilität“ in den Städten war sehr gering. Aber das ist in vielen arabischen Städten so: Sie sind auf den Autoverkehr in der Hitze ausgelegt. Fußwege, Straßenübergänge und ähnliche Infrastruktur findet man nur sehr selten. In den touristischen Stadtzentren oder auf den Märkten mag das kein Problem sein – doch um von Stadtteil A nach Stadtteil B zu gelangen, sollte man einen Spaziergang besser nicht einplanen.

Auf dem Land hingegen ist es überhaupt kein Problem, sich zu Fuß fortzubewegen. Hier sieht man durchaus Menschen, die zu Fuß, mit einem Wagen oder mit dem Fahrrad unterwegs sind. Allerdings kann vor allem die Hitze zu einem echten Problem werden.

Die Menschen

Natürlich ist es schwer, pauschale Aussagen über die Menschen in Saudi-Arabien zu treffen. Wir haben jedoch durchweg unvorstellbar nette Begegnungen erlebt.

In einem arabischen Land sind wir natürlich sofort als Touristen zu erkennen. Dennoch empfand ich diese Begegnungen als ehrlich und authentisch – geprägt von echter Gastfreundschaft. Die Menschen freuten sich sichtlich, dass wir ihr Land bereisten. Schließlich ist es noch gar nicht so lange möglich, als Tourist oder Touristin durch Saudi-Arabien zu reisen.

Oft wurden wir schon von Weitem gegrüßt und uns wurde zugewunken. Die Menschen hatten großes Interesse, mit uns ins Gespräch zu kommen oder uns kleine Geschenke zu machen. Es waren einfach wunderbare Begegnungen mit freundlichen Menschen. Das Austauschen der Instagram-Handles gehörte ebenso dazu wie das gemeinsame Teetrinken. Und genau diese Momente werden noch lange in meiner Erinnerung bleiben.

Fazit

Saudi-Arabien ist ein riesiges Land – ungefähr sechsmal so groß wie Deutschland. Dabei leben im Wüstenstaat nur etwa ein Viertel so viele Menschen wie in Deutschland. Dementsprechend gestaltet sich auch ein Roadtrip: Zwischen den einzelnen Highlights gibt es durchaus Abschnitte, auf denen man nicht viel sieht – außer Geröllwüste und noch mehr Geröllwüste. Mir persönlich gefällt das jedoch sehr.

Überall bietet sich die Möglichkeit, von der Hauptstraße abzufahren: eine der kleinen Ortschaften zu besuchen oder einfach einen Spaziergang durch eine der unzähligen Sand- oder Geröllwüsten zu unternehmen. Tolle Begegnungen kann man dabei überall machen.

Wenn dich das nicht stört, ist dieser Roadtrip genau das Richtige für dich. Sollte dies jedoch nicht deinen Vorstellungen entsprechen, empfehle ich dir, stattdessen die Küste am Roten Meer zu bereisen. Zwischen Jeddah und Al Ula gibt es deutlich mehr Highlights auf kürzerer Distanz – hier kann ich mir gut vorstellen, dass man auch innerhalb einer Woche sehr viel sehen kann.

Von daher: Ein Roadtrip durch Saudi-Arabien lohnt sich auf jeden Fall. Ich bin sehr froh, dass wir uns für dieses Reiseland entschieden haben.

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