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Piz Umbrail (3032 m) – Auf historischen Pfaden in der Schweiz unterwegs

Am fünften Tag meines Alpentrips ging es noch einmal auf das Stilfser Joch – allerdings mit dem Auto. Genauer gesagt ging es sogar über das Stelvio in die Schweiz, um zum Startpunkt meiner Wanderung zu gelangen.

Ich bekam einen guten Tipp von meinem netten Nachbarn auf dem Campingplatz. Er gab mir den Ratschlag, mir einmal das Val Müstair anzusehen und in dieser Region einen Berg zu besteigen. Er kennt diese Region wie seine eigene Westentasche. Von daher vertraute ich ihm und studierte meine Karten im Schein meiner Stirnlampe, um einen geeigneten Berg zu finden.

Nach kurzer Recherche war klar, dass es für mich auf den Piz Umbrail geht. Dieser Berg ist mit wenig Zeitaufwand erreichbar und vom Gipfel aus ließe sich die Tour noch verlängern.

Auf den Spuren des Ersten Weltkrieges

Nach dem ich das Auto am Umbrail Pass geparkt habe, starte ich auf einem gut markierten Wanderweg diese Wanderung in einer geschichtsträchtigen Region. Während des ersten Weltkrieges verschanzten sich hier verschiedene Truppen des Schweizer Militärs, um die alpinen Grenzen zu verteidigen. Noch heute lassen sich Überreste der verschiedenen Schauplätze bestaunen.

Nichtsdestotrotz lag für mich der Fokus auf einer schönen Bergtour. Hier kann der Piz Umbrail mit seinen 3032 m Höhe punkten.

Der erste Teil der Wanderung schlängelt sich vorerst gemächlich – vorbei an den militärischen Hinterlassenschaften – stetig bergauf in Richtung des Gipfels. Auf den letzten Höhenmetern ist die Landschaft immer mehr von schroffen Geröll geprägt und der Pfad gewinnt ein klein wenig an Anspruch, ohne dabei zu schwierig zu werden.

Gipfelerlebnis und spontane Tour-Änderung

Auf dem Gipfel angekommen gilt es, die wunderschöne Aussicht über das Ortler-Gebiet und die Schweizer Alpen von Graubünden zu genießen. Den Gipfel schmückt ein wunderschönes Gipfelkreuz.

Nach einer ausführlichen Pause ging es für mich weiter in Richtung Punta Rims (2945 m). Und was soll ich schreiben?
Die Gratwanderung zwischen dem Piz Umbrail und dem Punta Rims war für mich der wohl schönste Trail des Jahres. Man bleibt immer auf oder in der nähe des Kamms und hat auf dem ganzen Weg eine spektakuläre Aussicht. Es war einfach unbeschreiblich schön und absolut lohnenswert.

In Richtung Italien fällt der Abhang steil in weite Tiefen ab. Ganz im Gegensatz dazu eröffnen sich in Richtung Schweiz sanfte Berglandschaften geprägt von Geröll, Bergwiesen und Bergseen. Dieser alpine Landschaftsmix ist unbeschreiblich schön gewesen.

An der Punta Rims angekommen ging es für mich über recht loses Geröll steil hinab in das Tal. Hier zeigten sich wieder einige Überreste verschiedener Bauten der Kriegsfront des ersten Weltkrieges.

Von nun an ging es über malerische Wiesen zurück zum Ausgangspunkt. Großartige Höhenmeter gab es nicht mehr. Immer im Blick: der wunderschöne Ortler und die Passstraße, welche sich auf das Stilfser Joch schlängelte.

An sich hatte ich an diesem Tag lediglich die Besteigung des Piz Umbrails geplant, der Weg und die Landschaft war jedoch so schön, dass ich auf die Karte geschaut habe und glücklicher Weise zum Punta Rims weitergelaufen bin. Somit habe ich diese Runde zu einer unvergesslichen Tour gestalten können.

Und schon wieder hat sich der Weg gelohnt …

Es war ein wunderschöner Abschluss meines 5-tägigen Alpentrips. Ich wusste noch nicht, wie anstrengend die Rückreise für mich werden sollte, da ich mich erst gegen 16 Uhr auf den Weg machte, um von der Schweiz zurück nach Mitteldeutschland zu fahren.

Aber was soll’s: Ohne eine dieser guten Ideen, die Tour abzuändern, würden mir die wunderschönen Erinnerungen in meinem Erinnerungsportfolio fehlen.

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