
Wie schon in mehreren Blogartikeln, die unsere Weltreise im Jahr 2024 dokumentieren, erwähnt, war es eine ziemlich spontane Entscheidung, nach Hawaii zu reisen. Unser Ziel war es, einmal um die Welt zu reisen – und das Ganze in 80 Tagen. Ganz so, wie es Jules Verne in seinem Roman In 80 Tagen um die Welt beschrieb.
Nice to know: Die Abenteuer von Vernes Figur Phileas Fogg beruhen tatsächlich auf historisch belegten Reisen von George Francis Train. Im Jahr 1870 gelang ihm eine Weltumrundung in exakt 80 Tagen – damals galt das noch als nahezu unmöglich.
Anyway, Hawaii bot sich als perfektes Zwischenziel an, um von Japan weiter nach New York City zu reisen, ohne einen Direktflug nehmen zu müssen. Rückblickend war das eine wirklich gute und lohnenswerte Entscheidung.
Für die recht kurzfristige Planung verließen wir uns auf den Tipp von Matthew, einem Freund meines Vaters. Er riet uns, nach Maui zu fliegen. Für uns bedeutete das konkret: Wir flogen von Osaka nach Honolulu und stiegen dort just in time ins nächste Flugzeug nach Maui um.
Nach einer Woche auf Maui flogen wir zurück nach Honolulu, um von dort unsere Reise nach New York fortzusetzen. Wir hatten jedoch so geplant, dass uns noch anderthalb Tage auf Oʻahu zur freien Verfügung blieben – bevor wir über Nacht in mehreren Tausend Metern Höhe die USA überqueren würden.
Was bietet sich da mehr an, als einen kleinen Roadtrip zu unternehmen und dabei die Insel zu erkunden?
Unser Mietwagen: Ein Traum wird (fast) wahr
Unsere Maschine der Southwest Airlines landete am frühen Nachmittag auf dem internationalen Flughafen von Honolulu. Routiniert holten wir unser Gepäck ab und machten uns auf die Suche nach dem Mietwagenschalter. Hier hätten wir tatsächlich die Gelegenheit gehabt, einmal im Leben einen riesigen SUV oder Pickup-Truck zu fahren – diese waren überraschenderweise günstiger als eine gängige Limousine oder ein Kleinwagen.
Allerdings hallte die Erfahrung von den engen Straßen Mauis noch in uns nach – sei es beim Roadtrip auf dem Western Loop oder auf der kurvigen Fahrt in das abgelegene Dorf von Ululani Ho’opi‘. Auf diesen Ausflügen waren wir über unseren kompakten KIA Soul mehr als froh gewesen. Ein größeres Auto hätte die engen, steilen Bergstraßen nur unnötig stressig gemacht. Deshalb zahlten wir diesmal ein paar Dollar mehr und entschieden uns für einen Toyota Corolla als Limousine – solide, übersichtlich, angenehm zu fahren.
Wer mich kennt, weiß: Irgendwann möchte ich einmal einen Toyota Camry fahren. Dieses Auto gefällt mir nicht nur optisch, sondern verkörpert für mich das Gefühl von „unterwegs sein“ wie kaum ein anderes. Man sieht den Camry gefühlt überall auf der Welt – nur nicht in Deutschland. Mit dem Corolla war ich also schon ziemlich nah dran.

Vom Surfer-Lifestyle direkt in den Jurassic Park
Mit unseren Backpacks im Kofferraum starteten wir unseren kleinen Loop durch den Südosten von Oʻahu. Unsere erste Station war China Walls – ein bei Surfern und Klippenspringern beliebter Küstenabschnitt.
Unser Auto stellten wir mehr schlecht als recht in einem nahegelegenen Wohngebiet ab und folgten dann einfach dem Weed-Geruch. Nach wenigen Minuten erreichten wir das bekannte Felsplateau, auf dem sich viele junge Leute sonnten, miteinander abhingen und einfach eine gute Zeit hatten.
Ein paar Surferinnen und Surfer sahen wir auch. Sie sprangen von den Klippen ins Wasser und nutzten entweder die Brandung oder die von vorbeifahrenden Booten erzeugten Wellen, um ein paar Ritte zu wagen.
Insgesamt ein wirklich cooler Ort, wenn man den hawaiianischen Surf-Lifestyle beobachten oder – mit dem entsprechenden Können – selbst erleben möchte.






Den nächsten Stopp legten wir am Halona Blowhole Lookout ein. Das Blowhole war heute allerdings nicht besonders aktiv – es gab nichts Spektakuläres zu sehen. Dennoch lohnte sich der kurze Halt, denn der Blick auf den Kaloko Beach war wunderschön.


Nur wenige Fahrminuten weiter erreichten wir schon das nächste Highlight: den Makapuʻu Lookout. Auch von hier hatte man eine fantastische Aussicht – diesmal auf den gleichnamigen Strand in der nächsten Bucht. Die Sonne war in diesem Teil der Insel schon hinter den Bergen verschwunden, also suchten wir nach einem passenden Ort, um den Sonnenuntergang zu genießen. Nach ein paar schnellen Fotos ging’s weiter.



Ein kurzer Blick auf Google Maps und ein Blick auf die Uhr führten uns nach Kailua und an den traumhaften Lanikai Beach. Auch dieser Strand war einfach wunderschön. Ich weiß gar nicht mehr, ob ich hier noch baden gegangen bin – aber das ist eigentlich auch egal.
Der Strand war angenehm leer, und die Menschen dort verbreiteten eine entspannte Wochenendstimmung. Es war Samstagabend, alle schienen einfach nur das Leben zu feiern. Die Sonne ging zwar hinter uns unter, doch die Wolken vor uns verfärbten sich in den schönsten Tönen – ein wirklich besonderer Moment.
Und wieder dachte ich: Man muss sich aktiv bewusst machen, dass man gerade einen Sonnenuntergang auf Hawaii erlebt. Jetzt, wo ich krankgeschrieben auf der Couch sitze, scheint Hawaii – und dieses Gefühl von Freiheit – unvorstellbar weit weg.
Nach dem Sonnenuntergang wurde es schnell dunkel, und wir fuhren auf direktem Weg über den Highway 61 zurück nach Honolulu, um unsere Unterkunft aufzusuchen.







Honolulu wir kommen – wenn auch mit 1970er Jahre Vibes
Die Wohnung zu finden, war noch ganz okay. Der Verkehr an diesem Samstagabend war allerdings ziemlich herausfordernd. In Hawaiis wohl bekanntester Stadt herrschte überraschend viel Trubel auf den Straßen. Dank Google Maps fanden wir immerhin schnell das Gebäude, in dem unsere Unterkunft lag.
Das größere Problem war jedoch, einen Parkplatz für unseren Toyota Corolla zu finden. Die Möglichkeiten, das Auto kostenlos oder zumindest halbwegs günstig über Nacht abzustellen, waren stark begrenzt. Wir drehten einige Runden um den Block, ignorierten hier und da kleinere Verkehrsregeln – alles in der Hoffnung, doch noch einen Parkplatz zu ergattern. Die Stimmung litt ein wenig unter der nervigen Parkplatzsuche. Am Ende landeten wir in einem alten, aber sehr teuren Parkhaus und stellten unseren Mietwagen dort ab.




Die restlichen Meter gingen wir zu Fuß. Die etwa zehn Minuten Gehzeit zogen sich gewaltig – schließlich war unser Gepäck im Laufe der Reise ganz schön angewachsen. Ich liebe es, Souvenirs zu kaufen. Neben Fotos und Erinnerungen sind sie das, was von einer Reise bleibt. Deshalb spare ich hier nie – in Taiwan habe ich mir sogar einen zweiten Koffer gekauft, um alle Andenken und natürlich auch Geschenke für Familie und Freunde unterzubringen.
Wie auch immer – wir fanden den Eingang, lösten das Rätsel um die Schlüsselbox und konnten sie schließlich öffnen. Als wir die Wohnung im obersten Stockwerk betraten, fühlte es sich an wie eine kleine Zeitreise. Alles schien noch genauso zu sein wie bei der Ersteinrichtung. Die Möbel waren in Ordnung, aber stammten eindeutig aus den 1970er Jahren. In der Küche klebten noch original Bedienungshinweise auf den Geräten – mit sichtbarem Datum. Besonders war auch die Fensterkonstruktion: Viele Fenster ließen sich gar nicht komplett schließen. Es waren Lamellenfenster, die man zwar senkrecht stellen konnte, aber wirklich dicht wurden sie nie. Dadurch wehte immer ein angenehm frisches Lüftchen durch die Räume.
Das schönste an der Wohnung war aber eindeutig der Ausblick über Honolulu.





Auf der Suche nach Jack Johnson an der North Shore von O’ahu
Nach meiner morgendlichen Fotorunde stiegen wir – gut gesättigt vom Breakfast with a View – in unseren Toyota Corolla und machten uns auf, einen weiteren Teil von Oʻahu zu entdecken.
Wunderschöne Berglandschaft und volle Tempelanlagen
Wir verließen die Hauptstadt erneut über die Straße 61. An unserem ersten Stopp waren wir gestern Abend im Dunkeln vorbeigefahren – umso überraschter waren wir nun bei Tageslicht, welche beeindruckende Aussicht uns am Nuʻuanu Pali Lookout erwartete. Die steilen, grünen Felswände türmten sich dramatisch vor uns auf und erinnerten uns sofort an Szenen aus Jurassic Park – auch wenn der Film nicht genau hier gedreht wurde. Es war einfach wunderschön. Dieser Halt lohnt sich auf jeden Fall.




Sollten wir es irgendwann noch einmal nach Hawaiʻi schaffen, nehmen wir ganz sicher unsere Wanderschuhe mit. Diese Landschaft zu Fuß zu entdecken, muss ein Traum sein.
Eigentlich wollten wir als Nächstes den Valley of the Temples Memorial Park besuchen. Doch bereits vor dem Eingang staute sich eine lange Schlange wartender Autos, die alle auf einen Parkplatz wollten. Im Inneren der Anlage gäbe es zahlreiche Tempel zu sehen – ein Hinweis auf den japanischen kulturellen Einfluss, der durch frühere Gastarbeiter auf Oʻahu noch heute spürbar ist.
Wir entschieden uns letztlich dagegen, uns in die Schlange einzureihen, wendeten den Mietwagen in der Nähe des Friedhofs und fuhren direkt weiter gen Norden. Wie sich später herausstellen sollte, war das eine gute Entscheidung – denn vermutlich hätten wir uns die Tempel mit sehr vielen anderen Besucher:innen teilen müssen.




Das Besondere liegt im Kleinen – Ein Spaziergang durch ein unbekanntes Dorf
Wir fuhren immer weiter nordwärts auf der Küstenstraße 83. Die Route führte uns durch Orte wie Punaluʻu, Laʻie oder Kahuku.
Ich weiß nicht mehr genau, in welchem Ort wir schließlich anhielten – aber das ist eigentlich auch gar nicht wichtig. Denn oft liegt die Schönheit im Kleinen, im Unscheinbaren. Wir hielten einfach irgendwo an und taten das, was mir auf Reisen am meisten Freude bereitet: Wir liefen durch den Ort und saugten die Atmosphäre auf. Wir beobachteten, wie die Menschen hier leben, abseits von Touristenströmen und Postkartenkulissen.




Was uns auffiel: Sobald man auf Hawaiʻi die touristischen Hotspots verlässt, wirkt vieles nicht mehr ganz so aufgeräumt. Natürlich gab es auch hier schöne Häuser, fast schon Villen mit glänzenden Autos in der Einfahrt. Doch ebenso viele Gebäude hatten ihre besten Jahre längst hinter sich. Es war nicht alles hübsch – aber echt. Und gerade das macht für mich den Reiz aus. In solchen Momenten lernt man oft mehr über ein Land und seine Menschen als an manch überlaufener Sehenswürdigkeit.
Wir nutzten diesen Zwischenstopp auch für unser Mittagessen. Am Morgen hatte ich uns wieder die leckeren – und durchaus hochpreisigen – Sandwiches vorbereitet. Nun saßen wir gemütlich auf einem Felsen und ließen uns das Brot schmecken, während vor uns die Wellen des Pazifiks an die Küste rollten. Und plötzlich war da dieses Gefühl tiefer Dankbarkeit.
Uns wurde bewusst, wie privilegiert wir sind. Klar, wir sitzen auf einem Felsen, essen belegte Brote, und meine Sauce tropft mir aufs T-Shirt – aber wir sind gesund, wir dürfen reisen, und wir können uns das leisten, ohne danach finanziell am Boden zu sein. Ohne Gesundheit wäre das alles nicht möglich. Und ohne diese kleinen Momente würde man das große Ganze vielleicht gar nicht so sehr zu schätzen wissen.
Wieder einmal lag die Besonderheit im Unscheinbaren – in einem Sandwich mit tropfender Sauce und einem Blick aufs Meer, der sich in die Seele brennt.




North Shore wir kommen
Nach wenigen Kilometern stoppten wir unseren Mietwagen erneut – wir waren angekommen an der legendären North Shore von Oʻahu. Ein Ort, den wohl jeder kennt, der sich je mit dem Musiker und Surfer Jack Johnson beschäftigt hat.
Die North Shore ist weltberühmt für ihre mächtigen Winterwellen und Surfspots wie Pipeline und Waimea Bay. Aber sie ist auch die Heimat Jack Johnsons: Hier ist er aufgewachsen, zur Schule gegangen und tief von der entspannten Surfkultur geprägt worden, die sich in seiner Musik widerspiegelt. In seinen Liedern hört man die Gelassenheit, die Naturverbundenheit und den Rhythmus dieser Insel. Noch heute lebt er mit seiner Familie hier und engagiert sich stark für Umweltschutzprojekte rund um die North Shore. Wer diesen Ort besucht, spürt schnell, warum er so viele kreative Geister inspiriert.
Für mich war es lange ein Sehnsuchtsort – verbunden mit den Bildern, die Jack Johnsons Musik in meinem Kopf entstehen lässt. Und nun stand ich tatsächlich hier. Schaute über den endlos wirkenden Strand, hörte die brachialen Wellen an der Küste brechen – und trug eine verdammt schöne Badehose.
Die Sonne brannte unerbittlich vom Himmel. Wir hatten uns großzügig mit LSF 50 eingeschmiert, suchten jedoch vergeblich nach Schatten. Ich legte mein Handtuch in den Sand, schlüpfte aus meinen Flipflops und ging direkt ins Wasser.
Wenn ich schon keine Surf-Lessons nehme – wie es sich für echte Lifestyle-Insta-Traveller gehört –, dann wollte ich wenigstens an der North Shore baden gehen. Viele Menschen waren nicht im Wasser; die Wellen waren für Anfänger wie mich durchaus respekteinflößend. Die Küste fällt hier steil ins Meer ab, und schon nach wenigen Metern konnte ich nicht mehr stehen. Deshalb brechen die Wellen erst spät – aber mit umso mehr Wucht.
Ich machte mir einen Spaß daraus, auf die Wellen zu paddeln und mich dann an den Strand zurückspülen zu lassen. Das macht hier einfach unfassbar viel Spaß. Diese Wassermassen haben eine völlig andere Kraft als das, was wir vom Mittelmeer kennen. Doch man muss aufpassen: Die Wellen sind kein Spielzeug. Wenn sie einen ungünstig erwischen, kann das wehtun. An vielen Stränden warnen Schilder (wohl vor allem uns Touristen) eindringlich vor der Kraft des Wassers.
Es ist faszinierend, welcher Lifestyle hier gelebt wird. Überall sieht man junge, durchtrainierte und – ja – ausgesprochen schöne Menschen. Aktiv, sportlich, sonnengebräunt. Aber auch viele ältere Menschen sind hier unterwegs, die denselben Lebensstil pflegen – nur verrät ihre von der Sonne gegerbte Haut ihr wahres Alter. Sonst wirken sie oft fitter als manche Jugendliche bei uns in Deutschland. Es fühlt sich an wie eine sorglose Blase – fern von Arbeit, Sorgen oder Krankheit. Und ja: Hier lässt es sich wirklich gut aushalten.
Nach einer ausgiebigen Badesession, dem Genuss der Brandung und einer ordentlichen Portion People-Watching kehrten wir zum Auto zurück. Unser kleiner Roadtrip ging weiter.




Wie ich nach einem leckeren Burger kurz vor Kanada auf einmal inmitten einer Ananas-Plantage stehe …
Als wir zu unserem Mietwagen zurückkehrten, staunten wir nicht schlecht: Auf der Küstenstraße 83 hatte sich ein solider Stau gebildet. Bis zur nächsten Ortschaft, Haleiwa, bewegten wir uns nur im Schritttempo – Auto an Auto.
Aber das war überhaupt kein Problem. Es gab genug zu sehen, die Fenster waren geöffnet, Jack Johnson lief aus den Boxen – und ganz ehrlich: Es gibt deutlich unangenehmere Orte, um im Stau zu stehen.
Für uns hieß es nun: zurück nach Honolulu. Wir wollten noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen und den Abend gemütlich in unserer Wohnung ausklingen lassen. Schließlich wollten wir die (nicht ganz günstige) Unterkunft auch ein bisschen „ableben“.
Für eine kleine Stärkung unterwegs hielten wir beim wohl schönsten McDonald’s der Insel. Von außen wirkte er, als wäre er direkt aus einer Zeitmaschine gefallen – charmant altmodisch, fast schon nostalgisch. Im Inneren war es überraschend leer. Wir bestellten ein paar Spezialitäten, die es in Deutschland nicht gibt, und genossen das ungesunde, aber leckere Essen.



Mit einem klitzekleinen schlechten Gewissen fuhren wir weiter – mit dem Ziel, nun wirklich relativ direkt nach Honolulu zu kommen. Allerdings fällt es mir an fotogenen, spannenden oder einfach schönen Orten wahnsinnig schwer, nicht doch kurz anzuhalten. Also lautete das neue Motto: Route nicht verlassen – anhalten erlaubt.
Kurz hinter Haleiwa trauten wir unseren Augen kaum. Plötzlich fuhren wir durch einen dichten Wald aus hohen Nadelbäumen. Für einen Moment fühlten wir uns wie in Kanada, auf der Suche nach einem Braunbären. Mit so einer Landschaft hatten wir auf Oʻahu wirklich nicht gerechnet – umso größer war die Freude, durch dieses grüne Wunder zu fahren.



Der Kontrast hätte kaum größer sein können. Gerade noch „Kanada-Feeling“, da fuhren wir wenige Minuten später mitten durch eine riesige Ananasplantage. Ein Blick auf die Karte verriet: Wir befinden uns auf dem Gelände von Dole.
Von Tannenwald zu Tropenfrucht in wenigen Kilometern – das ist Oʻahu. Ehrlich gesagt: Ich hatte vor diesem Trip keine Ahnung, wie oder wo Ananas eigentlich wächst. Ich habe zwar schon unzählige gegessen, mich aber nie gefragt, an was für einer Pflanze sie eigentlich reift.
Also machte ich kurzerhand eine kleine Notbremsung, kletterte unter der Absperrung hindurch und stand plötzlich zwischen Ananaspflanzen. Ich sah mir die Früchte aus nächster Nähe an, fotografierte, sog die Umgebung in mich auf. Verrückt: Ich stehe mitten auf einer Ananasplantage – auf Hawaii! Gleichzeitig war ich ein wenig angespannt, denn natürlich war mir klar, dass ich mich illegal auf Privatgelände befand – auch wenn es nur ein paar Meter waren. Also hielt ich mich nicht allzu lange auf und kehrte bald zurück zum Wagen.
Wow. Was für eine Strecke das war.
Leider hatte der Dole-Shop bereits geschlossen. Sonst hätte ich mir dort ganz sicher eine frische Ananas gekauft.


Geschichten aus denen Filme gedreht werden …
Wow, was war das für ein Roadtrip. Auf unserem Balkon sitzend, mit dem Blick auf das beleuchtete Honolulu und den teuren Nudeln aus Walmart auf dem Tisch, ließen wir diesen wunderschönen und unseren letzten vollen Tag auf Hawaii Revue passieren.
Nach einem leckeren Frühstück tauchten wir in eine Welt ein, die uns an Jurassic Park erinnerte. Danach ging es über eine unvergessliche Küstenstraße mitten in ein Dorf, welches wir nicht kannten und dennoch interessiert anschauten. Hier wusste ich noch nicht, dass ich nur wenige Minuten später an einem der bekanntesten Strände dieser Welt baden werde und versuche, mit meinem Körper die Wellen der North Shore zu reiten.
Mit dem besten Licht im Rücken setzten wir unseren Roadtrip fort: wir schnabulierten einen leckeren Burger, fuhren durch Kanada und schafften uns unbefugt Zutritt auf die Felder einer Ananas-Plantage. Bevor wir in unserem Toyota Corolla zurück in die Stadt mit dem am schönsten klingenden Namen fuhren: Honolulu.
Aus diesen Geschichten werden doch Filme gedreht? Ich denke schon. Eins weiß ich jedoch ganz sicher: Der Weg an die North Shore von O’ahu hat sich auf jeden Fall gelohnt.