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In 80 Tagen um die Welt – Hautnah dabei: Auf dem Kamelmarkt von Buraydah in Saudi-Arabien

Die im Zentrum Saudi-Arabiens gelegene Stadt Buraydah haben wir als eher unscheinbar kennengelernt. Die Menschen dort waren unglaublich freundlich, doch klassische touristische Highlights sucht man hier vergeblich.

Bei unserer Recherche fanden wir jedoch heraus, dass Buraydah den weltweit größten Kamelmarkt beherbergt – ein ungewöhnliches Highlight, das wir uns natürlich nicht entgehen lassen wollten.

Also hieß es: früh aufstehen, Pferde satteln und auf zum Kamelmarkt von Buraydah.

Ein einzigartiger Besuch des Kamelmarktes von Buraydah

Der Kamelmarkt öffnet täglich bei Sonnenaufgang. Zu Hochzeiten sollen hier bis zu 1.000 Kamele pro Tag verkauft werden.

So viele waren es bei unserem Besuch zwar nicht, doch es war trotzdem beeindruckend zu sehen, wie der Handel ablief. Hauptsächlich wurden einhöckrige, arabische Kamele verkauft. In Saudi-Arabien werden sie häufig als klassische Weidetiere gehalten – für ihr Fleisch oder ihre Milch, die entweder direkt getrunken oder weiterverarbeitet wird. Auf wenigen „Höfen“ dienen sie noch als Transportmittel. Besonders Beduinen reiten oft täglich weite Strecken auf ihren Kamelen, um ihre Karawanen zu führen und zu beaufsichtigen.

Auf dem Kamelmarkt herrscht ein ruhiges Chaos. Die Tiere lagen oder standen auf dem Sandplatz, teils mit zusammengebundenen Beinen, damit sie nicht weglaufen konnten. Der ganze Platz war in eine mir völlig fremde Geräuschkulisse getaucht – ich hatte noch nie in meinem Leben Kamele gehört. Ihre Laute klingen irgendwie nicht angenehm, und doch strahlten sie auf dem Markt eine gewisse Ruhe aus.

Sobald ein oder mehrere Kamele verkauft waren, fuhr ein kleiner LKW auf den Platz, und das Tier wurde per Kran auf die Ladefläche gehoben. Auch dabei blieben die Kamele erstaunlich gelassen.

Es war eine merkwürdige Stimmung auf diesem Markt. Ich konnte nicht so recht einordnen, wie es den Tieren erging. Wie schon gesagt: Es war ein ganz ruhiges Chaos.

Lohnte sich das frühe Aufstehen?

Rückblickend hat sich das frühe Aufstehen und der Besuch des Kamelmarktes absolut gelohnt. Es war spannend, über den Markt zu schlendern, zwischen all den Männern in traditionellen arabischen Gewändern die verschiedenen Kamele zu betrachten und das Markttreiben zu beobachten. Es wurde diskutiert, Kamele wurden begutachtet, vorgeführt und gestreichelt.

Auch hier waren wir die einzigen Touristen. Manchmal hatte ich das Gefühl, im Weg zu stehen – bekam jedoch ein völlig anderes Feedback. Alle Männer waren freundlich zu uns, lächelten und hatten überhaupt kein Problem damit, dass wir uns das Geschehen anschauten und das bunte Treiben fotografierten.

Buraydah – Die Superlative in Sachen Märkte

In unserem Hotel wurde uns außerdem der weltweit größte Dattelmarkt empfohlen. Ja, du hast richtig gelesen – Buraydah ist die Stadt der weltweit größten Märkte. Wer weiß, welche „weltweit größten“ Märkte wir noch entdeckt hätten, wären wir länger geblieben.

Die Bewertungen des Dattelmarktes waren allerdings nicht besonders überzeugend. Wirklich beeindruckend soll er nur während der Erntezeit sein: Dann gibt es zahlreiche Stände und jede Menge Datteln zum Probieren. Außerhalb dieser Zeit besteht der Markt wohl nur aus einer Handvoll Stände. Wie schon erwähnt, haben wir ihn uns daher nicht angeschaut – meine Schilderungen beruhen auf den Bewertungen anderer Besucher.

Der Weg zum Kamelmarkt hingegen hat sich für uns auf jeden Fall gelohnt.

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