
In 80 Tagen um die Welt. Schon Jules Verne hat in seinem Roman beschrieben, welch großes Abenteuer eine solche Reise sein kann. Seit mehreren Jahrzehnten trage ich genau diesen Traum in mir: für einen längeren Zeitraum um die Welt zu reisen. Und nun steht er kurz vor der Verwirklichung.
Bald werden wir die Rucksäcke packen, Abschied nehmen und uns auf eine Reise begeben, die uns über Kontinente und Ozeane führt. Wir möchten neue Länder entdecken, in fremde Kulturen eintauchen und den Alltag für eine Weile hinter mir lassen. Unterwegs werde ich Geschichten sammeln – von Menschen, Begegnungen, Momenten, die mich zum Staunen bringen.
Es wird in 80 Tagen um die Welt gehen – und vielleicht irgendwann sogar im Heißluftballon.
Es war gar nicht so einfach, den Entschluss endgültig zu fassen. Man ist fest im deutschen Alltag verankert – mit Beruf, Familie und Freizeit. Ich habe oft das Gefühl, dass im Alltag nicht einmal Zeit zum Atmen bleibt. Aber gut, so lebt man heutzutage in unserer Gesellschaft. Andere Menschen haben es im Leben deutlich schwerer. Deshalb sagte ich mir immer wieder, dass man diesem hektischen Leben mit Demut begegnen und zufrieden sein sollte.
Und doch ließ mich der lang gehegte Traum, die Welt zu entdecken, nicht los. Irgendwann muss man Nägel mit Köpfen machen – und nicht nur dem Traum hinterherlaufen. Also beschlossen wir, ihn endlich zu verwirklichen. Vielleicht haben wir ja Glück und unser Broterwerb gibt uns den nötigen Freiraum …


Als wir den Entschluss gefasst und den Reisezeitraum festgelegt hatten, ging es darum, unsere Arbeitgeber davon zu überzeugen, uns unbezahlten Sonderurlaub zu gewähren.
Hier hatten wir unendliches Glück: Unsere Arbeitgeber standen unseren Plänen wohlwollend gegenüber und genehmigten unsere Anträge.
Und nun sitze ich in einem viel zu engen Airbus 320 Neo von Egypt Air und warte darauf, dass mir mein Essen serviert wird – ein Mahl, das ich mit Blick auf den unendlichen Horizont genießen werde.
Heute Abend werden wir in einer anderen Welt sitzen. Kairo wird uns beeindrucken, wenn wir es aus dem Taxi heraus betrachten und die nächtliche Stimmung auf uns wirken lassen. Es wird sicher nicht einfach sein, unser Hotel zu finden, und vielleicht sind wir sogar enttäuscht, wenn wir es schließlich erreicht haben.




Eines ist jedoch sicher: Das Abenteuer hat begonnen, und wir werden es mit einem Chai in einer der unendlich vielen kleinen Straßen Kairos feiern.
Es geht in 80 Tagen um die Welt.