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Neapel – Die wohl schönste Stadt Italiens

Die unübertroffene Pizza Margherita, der SSC Neapel sowie Diego Maradona, der Vesuv und das spanische Viertel stehen für Neapel wie der Lila Laune Bär für gute Laune. So stelle ich mir die Frage: Was kann bei einer Neapel Reise schief gehen? Eine Stadt mit solchen Superlativen – wie eben genannt – muss doch einfach schön sein?!

Neapel selbst pflegt jedoch ein sehr ambivalentes Verhältnis zu seinen Besuchern und wenn nicht sogar ebenfalls zu seinen Bewohnern.

Insgeheim wusste ich, dass mir Neapel gefallen wird, wenn sich alle im Umlauf befindlichen Klischees bestätigen würden. Und so war es dann auch: Neapel ist schmutzig, laut, quirlig, leise, klein, italienisch, dunkel und gleichzeitig so faszinierend, wie es nur wenige Orte sind.

Auf der letzten Italienreise – von der Emilia-Romagna an der Adria, quer durch die Toskana und in das Lazio bis in die italienische Hauptstadt Roma – war die italienische Metropole Napoli die letzte Station. Vielleicht war dies der richtige Ort, um (zumindest für dieses Jahr) von Italien Abschied zunehmen. Denn irgendwie verkörpert diese eine Stadt, dass was viele Menschen von Italien erwarten und so wie Italien vielleicht gar nicht sein möchte.

Neapel – Die für mich wohl schönste Stadt Italiens

Mir hat Neapel vom ersten Moment an gefallen. Wir sind am Abend aus Richtung Norden über die E45 mit unserem Mietwagen in die drittgrößte Stadt Italiens hineingerollt. Der Verkehr wurde immer dichter, dichter – aber auch lockerer. Die Verkehrsregeln wurden immer mehr als Empfehlungen ausgelegt. Aber dennoch war das fahren in der Metropole am Golf von Neapel recht entspannt.

Im Nachhinein war es eine gute Entscheidung, sich eine Ferienwohnung in einem Wohngebiet oberhalb des Zentrums zu suchen. Von hier aus hatte man den Vesuvio und den ganzen Talkessel von Neapel im Blick. Das Wohngebiet war riesig, es durften nur Bewohner befahren und dadurch war es richtig ruhig.

Neapel zu Fuß erkunden und Pizza essen

Von der Ferienwohnung lagen viele Sehenswürdigkeiten in fußläufiger Entfernung. Schon vor dem Frühstück galt es, in das napoleonische Leben einzutauchen und das selbige mit der Kamera zu erkunden.

Wie in jedem italienischen Ort geht es auch in Neapel zuerst in das Centro Storico. Auf der Stadtkarte lässt sich gut erkennen, wie die Straße Spaccanapoli die Altstadt durchschneidet.

Natürlich muss man in Neapel Pizza essen. Die Pizza unterscheidet sich ein wenig von der nördlichen Pizza Italiens. Der Teig ist nicht so hart gebacken. Aber dennoch ist die Pizza unbeschreiblich lecker. Wir sind einfach in den nächstgelegenen Pizza-Imbiss gegangen und sie hat immer „molto bene“ geschmeckt. Also iss Pizza in Neapel!

Quartieri Spagnoli – Ein faszinierendes Viertel in Neapel

Am spannendsten waren für mich die zahlreichen kleinen Gassen des Quartieri Spagnoli (das Spanische Viertel). Dieser kleine Teil der Altstadt liegt direkt an der Haupteinkaufsstraße (Via Toledo). Früher galt es als ein armes und verrufenes Viertel. Heute kann man schon in einigen Straßen die Auswüchse des Tourismus erkennen. Den Großteil des Quartieri habe ich jedoch als recht ursprünglich empfunden. Mir hat es sehr gefallen.

Gerade in den frühen Morgenstunden kann man hier die Bewohner beim Frühstück sehen, die Kinder gehen in die Schule, die Erwachsenen schlendern über die Märkte oder gehen zur Arbeit. Dieses Viertel lebt, gerade dann, wenn die Touristenströme noch nicht am Start sind.

Mit meiner Kamera in den Hand bin ich jeden Morgen durch dieses Viertel gelaufen, um die Menschen beim Leben zu beobachten und zu versuchen, solche Situationen festzuhalten. Einen besonderen Einblick in das Leben der Menschen erhält man durch die zahlreichen Wohnungen, die sich im Erdgeschoss befinden. Die Türen und Fenster sind direkt an den Straßen und mit einem freundlichen „Buongiorno“ wird einem auch schon einmal zugewunken oder freundlich zurückgegrüßt. Dabei wird der frische Caffé getrunken, es wird geraucht oder das Fußballspiel vom letzten Abend angesehen.

Solche Einblick kann man selbst zur Rushhour noch erlangen, wenn man die Hauptstraßen des Viertels verlässt.

Fazit: Ich habe Neapel lieben gelernt und werde diese schöne Stadt sicherlich noch einmal besuchen.

Kein Neapel-Besuch ohne den Vesuv und Pompeji

Eins darf natürlich nicht fehlen: Eine Tour auf den Vesuv und nach Pompeji. Voller Vulkan-Elan sind wir am Morgen gestartet, um den Vulkankrater des Vesuvs zu bestaunen. Nach wenigen Autokilometern und einigen Höhenmetern sind wir am Besucherzentrum angekommen und hier bekamen wir einen Schreck. Man hätte sich vorher anmelden müssen, um zum Gipfel laufen oder fahren zu können. Also war bei uns am Besucherzentrum Schluss und somit hatten wir nur die Möglichkeit, den Vulkan aus der Ferne zu bestaunen.

In Pompeji sah es ganz anders aus. Hier waren alle Unternehmer des Ortes auf uns vorbereitet und einem erfolgreichen Besuch der Ausgrabungsstätte stand nichts mehr im Wege.
Kaum fährt man in den Ort hinein, winken einem viele Menschen zu, um das Auto bei ihnen auf dem Grundstück abzustellen. Wir nutzten dann den offiziellen Parkplatz. Hier war in der Nebensaison (Oktober) genug Platz. Kaum hatten wir den Parkplatz verlassen, sprachen uns die ersten Händler an, ob wir nicht bei ihnen eine Eintrittskarte kaufen wollen. Gern natürlich im Bundle mit einer geführten Tour und ein paar Snacks. Auch hier sagten wir höflich „Nein“ und kauften die Karten an der offiziellen Kasse.

Pompeji an sich ist sehr schön. Es ist überwältigend, wie groß diese Ausgrabungsstätte ist. Hier könnte man durchaus mehrere Tage verbringen und ein Guide ist sicherlich ratsam. Mir reicht es oft, einen kleinen Einblick zu bekommen. Dies funktioniert meist sehr gut über einen guten Reiseführer (Buch). Den mehr Informationen kann ich mir oft sowieso nicht merken. Außerdem hat das selbstständige Anschauen natürlich den Vorteil, dass man selbst entscheiden kann, wie viel Zeit man an welcher Station verbringen möchte.

Nicht nur ein Besuch der Ausgrabungsstätte lohnt sich zu 100 % sondern die ganze Region um Neapel lohnt sich. In Neapel selbst merkt man, dass diese Stadt lebt und pulsiert. Und wie das Leben selbst, ist auch Neapel nicht immer schön oder angenehm, aber rückblickend ist diese Stadt einfach unvergesslich und einzigartig! Bis bald du schöne Stadt!

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