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In 80 Tagen um die Welt – Naha auf Okinawa: Hier trifft japanische Kultur auf Südsee-Flair

Wenn mir vor unserer Weltreise jemand gesagt hätte, dass wir irgendwann in Naha aus dem Flugzeug steigen würden – ich hätte nicht mal gewusst, auf welchen Teil des Globus wir gerade wären.

Erst während der Reise, sind wir auf die Inselgruppe Okinawa und die gleichnamige Insel gestoßen. Die Insel passte wirklich sehr gut zu unseren Routenplanung: In 80 Tagen um die Welt. So buchten wir die Flüge und eine Unterkunft auf der Insel. Nur wenige Tage später stiegen wir tatsächlich aus einem Flugzeug der japanischen Airline Peach Air aus und betraten erstmalig japanischen Boden. Wir waren nun in Japan. Wer hätte das vor dem Antritt der Weltreise gedacht? Ich jedenfalls nicht.

Schon innerhalb unserer ersten Stunden waren wir von der Insel sowie der japanischen Kultur begeistert. Naha zeigte sich als eine wunderbare kleine Stadt und Okinawa eignet sich durchaus dafür, einen ersten Einblick in die japanische Kultur zu erleben.

Naha – Eine Stadt mit unzähligen Schreinen, Palmen und wunderschönen Taxis

Die Innenstadt von Naha hat ein ganz besonderes Flair. Ich weiß nicht, wie ich diese Stadt beschreiben könnte. Am ehesten wohl als eine Mischung aus Japan und Hawaii. Das Südsee-Flair ist hier schon deutlich spürbar. Flip Flops, kurze Hosen und die legendären, bunten Blumenhemden sind quasi allgegenwertig.

🎁 Souvenir-Tipp 🌴
Ein Blumenhemd aus Okinawa. Eigentlich müsste man Hawaii-Hemd schreiben, aber es ist kein Hawaii-Hemd, da diese Hemden in Okinawa ebenso zur Kultur der Menschen gehören. Auf der Kokusai Dori Street gibt es allerhand Läden, in welchem man sich eins der bunten Hemden kaufen kann.
Ich habe mir zum Beispiel im Mango House ein Hemd gekauft: sehr gute Qualität, fairer Preis und eine nette Beratung.

Immer wieder sieht man japanische Schriftzeichen, regelmäßig fahren japanische Taxis an einem vorbei und immer wieder steht am Straßenrand eine wunderschöne Palme, durch welche eine frische Brise weht.

Für mich wurden hier sehr oft verschiedene Klischees vermischt und meine Erwartungen an eine japanische Stadt mehrfach gebrochen. An jeder Ecke gab es etwas Neues zu entdecken – egal ob Manga-Store, Second Hand Shop, Werbung mit japanischen Schriftzeichen, amerikanischer Burger-Laden oder verschiedenste Schreine. Es war einfach sehr interessant, da ich dieses Bild einer Kultur bzw. einer Stadt noch gar nicht kannte.

Hier habe ich nach Taiwan abermals den Unterschied zwischen Südostasien und Ostasien wahrgenommen.

Es ist einfach ein wunderschöner Mix aus Japan und Südsee.

Unterwegs auf der Kokusai Dori Street

Die Innenstadt Nahas wirkt sehr aufgeräumt. Überall ist es sauber und alles wirkt sehr symmetrisch. Beton reiht sich an Beton. Rechter Winkel folgt auf rechten Winkel.

Auf der Kokusai Dori Street – wohl die größte Shoppingstraße von Naha – gibt jede Menge verschiedenster Geschäfte, wie zum Beispiel Souvenirläden, Manga-Shops, Kleidungsgeschäfte oder auch Restaurants. Man könnte sich auf dieser Straße wohl alles das kaufen, was das Herz begehrt oder was das Herz noch nicht begehrt, aber mit großer Sicherheit begehren wird, wenn man es erstmalig sieht.

Immer wieder wird die moderne Architektur von Naha durch ein traditionelles Gebäude unterbrochen. Dies ist eine wunderschöne Abwechslung, die uns sehr gefallen hat.

Die Straße ist nicht unendlich lang, von daher bietet es sich an, in dem einen oder anderen Geschäft ausgiebig zu stöbern. Sollte sich dabei der kleine Hunger bemerkbar machen, empfehle ich dir ein Softeis von Blue Seal. Dieses Eis soll wohl eine Spezialität Japans seins und schmeckt einfach fantastisch. An sich würde ich mich niemals für ein Softeis entscheiden. Aber dieses Softeis ist besonders: Es ist süß und salzig zu gleich. Zudem ist es ein japanisches Traditionsunternehmen, welches seit fast 80 Jahren Softeis herstellt und verkauft. Somit sollte es auf jeder Agenda einer Japan-Reise stehen, solch ein Softeis zu genießen.

Ichiran – Ein Restaurant mit Privatsphäre pur

Die Restaurantkette Ichiran hat ein ganz spezielles Konzept. Man betritt das Restaurant, wählt sein Essen an einem in die Jahre gekommenen Automaten aus und bezahlt es an dem selbigen. Im Gegenzug dazu erhält man eine Essensmarke und stellt sich an der nächsten Reihe an. Von dort bekommt man seinen Platz in der nächsten Reihe zugewiesen. Da sagt mal einer, die deutschen Menschen sind die Meister im Anstellen.

Nun heißt es abermals warten, bis ein Platz an einem der Tische frei wird. Sobald ein Platz frei geworden ist, wird zu seinem Tisch geführt. Das Besondere an diesem Restaurant ist, dass jeder Gast einen eigenen kleinen Tisch hat. Der kleine Tisch, kaum größer als ein Teller, ist links und rechts durch Trennwände begrenzt und schafft ein großes Maß an Privatsphäre.

Man sitzt quasi wie an einer Theke vor einer Bar und wird bedient. An den Trennwänden hängen verschiedene Schilder, mit denen man nicht nur ohne zu sprechen, sondern ausschließlich durch hinhängen des Schildes, zusätzliches Essen bestellen kann.

Sobald das bestellte Essen fertig ist, öffnet sich der kleiner Vorhang vor einem und das Essen wird auf den Tisch gestellt. Dabei sieht man nicht mehr als die Hände des Kochs oder der Köchin. Sobald das Essen auf dem Tisch steht, wird der kleine Vorhang wieder heruntergelassen und man kann ganz in Ruhe in seiner kleinen Kabine essen. Sollte man Durst bekommen, kann man sich sein Glas an dem Wasserhahn, der ihn jeder Kabine vorhanden ist, mit Wasser auffüllen.

Das Essen selbst war meiner Meinung recht unspektakulär, aber dennoch lecker. Es war nicht zu vergleichen mit der Soba in der Okinawa Karate Hall. Es war aber dennoch gut. Die Stimmung im Restaurant war eine Mischung aus Fastfood und Achtsamkeit. Dennoch hatte man das Gefühl, dass viele Gäste lediglich einmal das Feeling des Restaurants ausprobieren wollten. Mir kam es nicht so vor, dass das die Gäste in das Restaurant gekommen sind, um in Ruhe alleine und unkompliziert zu Essen. Dafür ist es sicherlich auch die falsche Lage des Restaurants. Schließlich liegt so ziemlich im Zentrum der Kokusai Dori Street und somit dem touristischen Zentrums Naha.

Nach dem Essen lässt man seine Schüssel, die Stäbchen sowie sein Glas einfach stehen und verlässt den Raum, ohne auch nur einen Menschen die Augen zusehen müssen. Vor dem Verlassen des Restaurants wird man von den Angestellten, die sich um den Einlass kümmern, freundlich verabschiedet.

Der Besuch war speziell, aber wirklich lohnenswert. Ich kann mir vorstellen, dass sich dieses Konzept eines Restaurants auch in anderen Teilen unserer Erde etablieren kann. Ein schnelles und gesundes Essen unkompliziert genießen zu können, dürfte der Unique Selling Point dieser Restaurantkette sein.

Entspannen im Fukushūen Garten

Auf dem Weg zum Stadtstrand Nahas oder dann, wenn man genug von der Shopping-Straße hat, bietet es sich an, den Fukushuen Garten von Naha zu besuchen. Dieser Garten kostet einen kleinen Eintritt. Jeder bezahlt Yen lohnt sich jedoch. Der Garten ist einfach wunderschön und erfüllt abermals jedes Klischee, welches Japan für sich beansprucht.

Er ist sehr liebevoll gestaltet und müsste ein Japan-Level von 100% haben. Pagoden, Schreine, Teiche, Fische füttern, kleine Wege, Statuen und natürlich gibt es innerhalb des Gartens auch ein kleines Teehaus mit einer wunderschönen Sicht auf den Garten.

Es lohnt sich somit, hier einmal die Seele baumeln zu lassen und sich vom Reisen zu entspannen.

Der kleine Stadtstrand von Naha

Den Teil des Stadtstrandes den wir besucht haben, kannte ich von verschiedenen Fotos. Auf diesen Aufnahmen sah der Strand ganz interessant aus. In der Realität war er okay, aber sicherlich kein Must-Do, solltest du einmal Naha besuchen. Der Strand ist schmal und das Wasser gewinnt nur langsam an Tiefe. Im Hintergrund rauscht der Verkehr über die charakteristische Brücke und in weiter Entfernung sieht man Schiffe, die ihr Dasein im kühlen Nass fristen. Als wir den Strand besucht haben, wirkte alles etwas trostlos.

Es gibt ein paar Stände, die lecker riechendes Essen und mutmaßlich kühle Getränke verkaufen. Ich kann dies allerdings nur vermuten, da wir hierfür unser Reise-Budget nicht ankratzten.

Vielleicht merke ich ja beim Niederschreiben dieser Zeilen, dass der Strand gar nicht so schlecht gewesen ist. Auf jedn Fall würde ich jetzt ohne zu überlegen, meinen Schreibtisch gegen diesen Strand eintauschen. Vielleicht ist der Strand ja doch einen Besuch wert?

Durch die zahlreichen Markthallen von Naha

Vor der Okinawa Reise war mir nicht bewusst, dass es in Naha eine Art Markthallen-Kultur oder vielleicht auch eine Art Basar gibt. Innerhalb der Markthallen findet man alles Mögliche: Restaurants, Gemüseläden, Kleidungsgeschäfte, Bars und natürlich auch Marktstände mit frischen Lebensmitteln.

Der Begriff der Markthalle ist sicherlich falsch. Für mich sah es so aus, dass in diesem Viertel zuerst die Häuser – vor welchen die Lebensmittel verkauft wurden – standen. Erst im Nachhinein entschied man sich wohl dazu, die gesamten Häuser – also quasi das gesamte Stadtviertel – zu überdachen. So hat man heute das Gefühl, als ob man durch eine riesige und überdachte Markthalle schlenderte.

Teils ähnelten die Gassen, die von der Hauptstraße abzweigten einem Labyrinth. Die Gassen wurden immer enger und verzweigten sich mehr und mehr. Die Atmosphäre in der Markthalle, die viel mehr einem eigenen Stadtviertel ähnelte, nahm ich als sehr authentisch wahr.

Hier trafen wir viele Menschen, die ihren Einkäufen nachgingen oder die am Abend ausgelassen ein paar Biere tranken, mit einander quatschten, diskutierten und lachten. Das Zeigen so viele Emotionen, hätte ich den Menschen in Japan gar nicht zugetraut. Aber desto schöner war es, dieses Perspektive Japans zu sehen.

Wir waren am Shuri Castle, ohne das Shuri Castle gesehen zu haben

Das Shuri Castle (auch Shurijo genannt) in Okinawa war einst das prachtvolle Zentrum des Ryukyu-Königreichs und ein Symbol für die eigenständige Kultur der Inselgruppe. Mit seiner leuchtend roten Fassade, den kunstvollen Dachverzierungen und Einflüssen aus chinesischer und japanischer Architektur hebt es sich deutlich von anderen Burgen Japans ab. Obwohl große Teile der Anlage im Zweiten Weltkrieg zerstört und später wiederaufgebaut wurden, bleibt das Schloss ein bedeutendes kulturelles Wahrzeichen und UNESCO-Weltkulturerbe. Ein verheerender Brand im Jahr 2019 zerstörte erneut weite Teile – doch der Wiederaufbau läuft, getragen vom starken Identitätsgefühl der Okinawaner. Ein Besuch hier fühlt sich an wie eine Zeitreise in die Ära der Könige von Ryukyu.

So kam es, dass auch wir das Shuri Castle besuchen wollten und natürlich keinerlei Wissen über den Brand im Jahr 2019 hatten. In unserem Reiseführer – wahrscheinlich vor diesem Brand herausgegeben – fanden wir keinerlei Informationen darüber, außer dass sich der Besuch der Anlage lohnt und das Castle wunderschön sei. Nicht umsonst ist es eins der Hauptattraktionen von ganz Okinawa.

Gespannt zahlten wir unseren Eintritt und begaben uns auf den Weg zum Castle. Die Menschenmengen ließen keineswegs den Anschein erwecken, dass das Castle vor etwa 5 Jahren abgebrannt ist und sich im Jahr 2024 mitten im Wiederaufbau befand.

Desto überraschter waren wir jedoch, als wir vor einer Baustelle standen, die mit einer bedruckten Folie verhangen war. Zwar erhielten wir Einblicke, mit welch aufwändigen Holzkonstruktion das Castle erneut aufgebaut wird. Aber irgendwie waren wir doch enttäuscht, dass wir das Shuri Castle nicht sehen konnten. Dennoch war das Gelände der Anlage natürlich sehenswert. Wir sahen die alte Schlossmauer und liefen durch fast antik anmutenden Garten. Schließlich verließen wir mit dieser Story im Gepäck das Shuri Castle. Werden es aber gerade durch diese Story wohl nie vergessen.

Wer weiß, vielleicht bekommen wir in unserem Leben noch einmal die Möglichkeit, uns das komplett wiederaufgebaute Shuri-Castle anzusehen?

Keine Japan-Reise ohne einen Besuch in einem Manga-Shop

In meinem bisherigen Leben konnte ich rein gar nichts mit Mangas oder Animes anfangen. Aus dem Thema der „japanischen Cartoons“ bin ich im Alter von ca. 12 Jahren ausgestiegen. Damals liefen auf RTL 2 verschiedene Mangas, wie zum Beispiel die Kickers, Heidi, Mila oder die Saber Riders.

Damals waren es für mich jedoch keine Mangas sondern einfach nur Zeichentrickfilme (viel mehr nannten wir sie „Trickfilme“). Irgendwann verließ mich das Interesse dafür. Auch Pokemon oder Dragonball Z schafften es in meinem Jugendalter nicht, mein Interesse für die japanischen Cartoons erneut zu erwecken.

Als wir nun in Japan waren und auf Okinawa reisten, sah ich jedoch, wie populär hier Mangas und Animes sind. Überall kommt man mit diesem Kulturgut in Kontakt: Straßenbahnen sind entsprechend beklebt, am Flughafen wird man von Pokemons begrüßt, in den zahlreichen Family Mart’s oder 7-Eleven’s kann man sich Manga-Hefte kaufen, im TV laufen ununterbrochen Animes und es gibt natürlich riesige Stores, in welchem man sich alles Mögliche dieser japanischen Kunstform kaufen kann.

Ich beschloss somit für mich, dass ich unbedingt mit dem Lesen von Mangas anfangen sollte und irgendwie auch wollte. Ich recherchierte eine Weile und fand einen wahrscheinlich passenden Manga für mich: Space Brothers. Nun versuchte ich einen Shop zu finden, welcher die englischen Ausgaben des Mangas anbot.

Bevor wir den wahrscheinlich größten Manga-Shop auf Okinawa fanden, gingen wir natürlich durch viele kleine Läden, die leider keine Hefte von Space Brothers anboten. Allerdings fanden wir hier und da recht skurrile Läden, wie zum Beispiel einen Shop, der ausschließlich pornografische Mangas anbot. Das Beste dabei war, dass dieser Laden direkt an der Haupteinkaufstraße von Naha lag und komplett freizugänglich war.

Unser AirBnB Host gab uns jedoch den Tipp, dem Manga Souko Urasoe Store einen Besuch abzustatten. Hier sollte es eine große Auswahl an Mangas geben und die Chance würde gut stehen, mir eine englische Ausgabe von Space Brothers als Souvenir kaufen zu können.

Long story short: Trotzdessen, dass es unzählige Mangas gab, fand ich keine englischsprachige Ausgabe von Space Brothers. Also blieb mir nichts anderes übrig, als mir den Manga als E-Book zu kaufen.

Dennoch war es ein wirklich sehenswerter Shop. Der Besuch hatte sich somit trotzdem gelohnt. Die Auswahl an Artikeln, wie zum Beispiel Heften, Büchern, Sammelkarten, DVD-Boxen oder CDs war unbegreiflich groß. Es war einfach ein riesiger Shop. Der Shop erstreckte sich über mehrere Etagen und hat für jede Dicke der eigenen Geldbörse etwas Interessantes im Angebot. Das Parkhaus wurde sogar dafür genutzt, gebrauchte Autos zu verkaufen.

Natürlich gab es ebenfalls eine kleine Spiele-Hölle im Keller. Hier spielten wir natürlich an den typischen Greifautomaten und gewannen – durch Glück, aber auch Geschick – einen wunderbaren Thermobecher, welchen wir jedoch später in unserem AirBnB zurückließen.

In diesem Shop hätte man Stunden verbringen können, ohne sich auch nur eine Minute zu langweilen.

Das American Village von Okinawa

Die nächste Superlative, die es auf Okinawa zu entdecken gibt, ist das American Village.

Das American Village in Chatan auf Okinawa wirkt wie ein Stück USA mitten in Japan – mit bunten Leuchtreklamen, Burgerrestaurants, Riesenrad und einer Promenade am Meer. Es entstand in der Nähe einer der vielen US-Militärbasen, die seit dem Zweiten Weltkrieg auf Okinawa stationiert sind.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Insel strategisch wichtig für die USA – als militärischer Vorposten in Asien, vor allem im Kalten Krieg und später in Konflikten wie Korea oder Vietnam.

Die Präsenz des Militärs prägt die Insel bis heute kulturell und wirtschaftlich – oft als Spannungsfeld zwischen amerikanischem Lifestyle und japanischer Tradition.

Das American Village ist dabei ein Symbol für diese einzigartige Mischung: Hier trifft man auf amerikanische Soldaten, einheimische Jugendliche und Touristen, die gemeinsam shoppen, essen und das Flair genießen. Trotz der Kritik an der Militärpräsenz spiegelt dieser Ort den besonderen kulturellen Schmelztiegel wider, der Okinawa so unverwechselbar macht.

Es ist ein Mikrokosmos, den ich so noch nicht auf dieser Welt erlebt habe. Überall fahren amerikanische Autos, die Ambulanz fährt mit amerikanischen Rettungswagen über die japanischen Straßen und natürlich haben die Autos das Lenkrad auf linken Seite. Es ist eine amerikanische Welt mitten in Japan.

Vornehmlich sieht man natürlich junge Männer, die die Straßen im American Village unsicher machen. Sie gehen einkaufen, führen Frauen aus oder gehen in eines der vielen Restaurants. Natürlich prägen nicht nur junge Soldaten das Straßenbild, sondern ebenso unzählige Touristen, die sich die bunten und leuchtenden Straßenzüge ansehen wollen. Tatsächlich gab es in dieser kleinen Stadt sogar einen Weihnachtsladen, welcher Weihnachtsdeko aus dem sächsischen Erzgebirge verkauft hat.

Das American Village ist ein verrückter Ort, der durchaus sehenswert ist. Wenn ich mich jedoch entscheiden müsste, ob ich mir japanische Kultur ansehe oder das American Village, würde ich mich schnell für die Kultur Japans entscheiden. Dennoch war es eine abwechslungsreiche Sehenswürdigkeit.

Naha – Zwischen Soba, Schreinen und Südseewind

Man kann innerhalb eines Tages recht viele verschiedene Sachen in Naha und der Umgebung erleben. Von Unternehmungen, die japanischer und traditioneller nicht sein könnten – wie zum Beispiel der Besuch von einem der zahlreichen Schreine oder dem Fukushūen Garten – bis hin zu solch verrückten Orten – wie dem American Village.

Naha bietet – glaube ich – für jedes Interesse etwas Besonderes. Beim Entdecken dieser Stadt mit Großstadtflair erhält man Eindrücke, die man vielleicht nicht direkt mit Japan in Verbindung bringt, aber sich dennoch als unvergesslich herausstellen werden.

Okinawa steht bei den meisten Menschen aus Europa wohl kaum auf der Reise-Bucket-List, aber dennoch lohnt sich ein Besuch Okinawas – dort wo japanische Kultur auf Südseeflair trifft.

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