Momentan ist das Wetter hier nicht ganz so gut. Es ist überall grau und die letzten Tage ist es hier richtig frisch geworden.
Was hilft an diesen Tagen besser, als an den sonnigen Urlaub zu denken?!
In diesem Spätsommer sind wir von der Emilia-Romagna immer Richtung Norden gefahren. Wir hatten kein konkretes Ziel, als wir nach dem MotoGP-Rennen in Tavullia aufgebrochen sind.
Unsere einzige Bedingung war schönes Wetter. Und dies war sehr schwer, da über den gesamten Alpenraum generell schlechtes Wetter hing.
Unterwegs einigten wir uns darauf, dass wir eine Nacht am Gardasee schlafen würden, in Riva del Garda. Dort gab es einen kleinen Standplatz – mit Schranke gesichert, mit einer kleinen ranzigen Toilette und voll gestopft bis zum Ende.
Aber das war uns egal, da wir einerseits froh waren, nach den starken Regenfällen am späten Abend noch einen Standplatz bekommen zu haben und andererseits wollten wir am nächsten Tag sowieso zu den richtigen Bergen fahren.
Nachdem uns Riva del Garda am nächsten Vormittag nicht so recht überzeugt hat. Es war alles sehr voll, winzig klein, laut und hektisch, haben wir dem kleinen Städtchen am Gardasee schnell den Rücken gekehrt und sind auf gut Glück nach Norden gefahren.
Und wir hatten wirklich sehr großes Glück, als wir den Molveno-Stausee auf einmal gesehen haben. Anscheinend haben wir uns an jeder Kreuzung richtig entschieden.
Für uns stand fest, hier – in Molveno – bleiben wir.
Vom hiesigen Campingplatz starteten wir am nächsten Morgen, die Brenta-Dolomiten zu erkunden. Unser Ziel hieß für heute der Croz dell‘ Altissimo. Der Berg mit seinen 2339 Metern Höhe schien vom Campingplatz, laut unserer Wanderkarte absolut machbar und das Wetter war ebenfalls absolut auf unsere Seite.
Von Molveno aus fuhren wir mit dem Sesselift auf das Rifugio la Montanara (1525m), um von dort die restlichen 800 Höhenmeter per Fuß zu überwinden.
Für meine Freundin sollte es der erste richtige Gipfel werden, also folgten wir im gemütlichen bis sportlichen Tempo den Wegweisern in Richtung Gipfel.
Der Weg bis zum Gipfel war weitesgehend steil und unwegsam – das Panorama vor uns, entschädigte uns jedoch zu 100%.
Wenige Höhenmeter vor dem Gipfel, wollte sich meine Freundin querstellen und den Weg ins Tal antreten, aber dank meiner erlebnispädogischen Argumentation, setzten wir unseren gemeinsam Gipfelsturm fort.
Auf dem Hauptgipfel des Croz dell‘ Alltisimo angekommen, haben wir neben der Brotzeit natürlich die wunderbare Aussicht genossen. Leider war es an diesem Tag sehr stürmisch, so dass wir auf dem Gipfel (trotz Sonne) gefühlte -34°C hatten.
Somit haben wir uns dafür entschlossen, auf einer der zahlreichen niedriger liegenden Wiesen unsere Brotzeit zu genießen.
Ich bin dann noch schnell Nebengipfel gelaufen und haben dort noch einmal die wunderschönen Brenta-Dolomiten bestaunt.
Nach dieser Pause ging es Schritt für Schritt durch die wunderschöne Flora und Fauna in Richtung Tal.
Am Ende des Tages waren wir bestimmt … guter 6-7 Stunden auf den Beinen und freuden uns auf den Campingplatz.
Stichwort Campingplatz: Von diesem waren wir leider nicht so begeistert. Trotzdessen, dass der Platz ziemlich leer war, kam einfach kein familiäres Flair auf. Außerdem war es bei weitem der teuerste Platz auf unserer Reise.
Aber das Panorama war einfach zu toll, um an diesem schönen Ort – Molveno – vorbeizufahren.
Somit stand für uns von Anfang an fest, sobald das Wetter sich verschlechtern sollten, werden wir abreisen.
So sollte es dann auch sein, als wir am nächsten Morgen im Regenwetter aufwachten.
Und wie ihr euch denken könnt, gab es auch bei dieser Abfahrt kein Ziel. Außer: schönes Wetter.