Inzwischen sitze ich an einem gemütlich-ungemütlichen Novembernachmittag auf der Couch. Auf dem Fernseher knistert ein kitschiges Kaminfeuer, aus den Lautsprechern der alten Stereoanlage erklingen ruhige Jazz-Klänge. Währenddessen lädt das erste Video der Reise über die Internetleitung hoch – und draußen wird es langsam dunkel.
Dieses Jahr war wirklich verrückt und für Menschen mit lediglich 30 Tagen Urlaub im Jahr auch ziemlich intensiv. Daher bietet es sich am Jahresende eigentlich an, das Jahr Revue passieren zu lassen. Wäre da nicht die Reise-Nachbereitung unserer letzten Tour.
Unser Rückflug von Dublin nach Berlin sollte erst am Nachmittag um 15.35 Uhr starten. So hatten wir an diesem Tag bis etwa 13 Uhr Zeit, noch ein paar Orte in der Nähe des Flughafens zu entdecken.
Trotz des wirklich schlechten Wetters wollten wir das natürlich nicht ungenutzt lassen. Unser Ziel war es, kleine Dörfer mit malerischen Häfen zu finden. Deshalb verabschiedeten wir uns schon früh von unserer Wohnung in Malahide und machten uns mit dem kleinen, vollgepackten Mietwagen auf die Suche nach typisch irischen Dörfern.
Nachdem wir uns an unserem verlängerten Wochenende in Irland schon allerhand angesehen hatten, entschieden wir uns, noch nach Kilkenny zu fahren. Wir stellten uns eine hübsche irische Stadt vor, die an ein vergangenes, gemütliches Irland erinnert.
Und keine Sorge: Genau das haben wir auch bekommen. Kilkenny zeigte sich uns als eine wirklich schöne Stadt. Auch wenn wir erneut einige Kilometer von Malahide in diese charmant altmodische Stadt fahren mussten, hat sich der Weg dorthin mehr als gelohnt. So verabschiedete sich Irland für uns noch einmal ganz klischeehaft – und genau so, wie wir es uns erhofft hatten.
Ja, irgendwie hatten wir uns in den Kopf gesetzt, dass wir, wenn wir schon einmal in Irland sind, unbedingt die berühmten Klippen von Moher besuchen müssten.
Bei der spontanen Planung schreckte es uns nicht, dass ein gängiger Online-Routenplaner eine Strecke von etwa 300 Kilometern ausspuckte, die wir angeblich in rund vier Stunden bewältigen könnten. Schon hier hätten wir anhand der zu erwartenden Durchschnittsgeschwindigkeit erahnen können, wie schnell wir uns tatsächlich mit dem Auto auf dieser Route fortbewegen würden.
Turns out: Wir haben wohl jeden noch so kleinen Weg zwischen Malahide und den Klippen von Moher mitgenommen.
Unterwegs überlegten wir uns dann auch noch, das Kloster Clonmacnoise zu besuchen. Die Bilder, die wir zuvor gesehen hatten, wirkten vielversprechend.
Also stiegen wir an einem Freitag im Februar in unseren kleinen Toyota Yaris und ahnten noch nicht, dass wir über zwölf Stunden unterwegs sein würden, bevor wir wieder unsere kleine Wohnung in Malahide betreten sollten.
Wie schon in mehreren Blogartikeln, die unsere Weltreise im Jahr 2024 dokumentieren, erwähnt, war es eine ziemlich spontane Entscheidung, nach Hawaii zu reisen. Unser Ziel war es, einmal um die Welt zu reisen – und das Ganze in 80 Tagen. Ganz so, wie es Jules Verne in seinem Roman In 80 Tagen um die Welt beschrieb.
Nice to know: Die Abenteuer von Vernes Figur Phileas Fogg beruhen tatsächlich auf historisch belegten Reisen von George Francis Train. Im Jahr 1870 gelang ihm eine Weltumrundung in exakt 80 Tagen – damals galt das noch als nahezu unmöglich.
Anyway, Hawaii bot sich als perfektes Zwischenziel an, um von Japan weiter nach New York City zu reisen, ohne einen Direktflug nehmen zu müssen. Rückblickend war das eine wirklich gute und lohnenswerte Entscheidung.
Für die recht kurzfristige Planung verließen wir uns auf den Tipp von Matthew, einem Freund meines Vaters. Er riet uns, nach Maui zu fliegen. Für uns bedeutete das konkret: Wir flogen von Osaka nach Honolulu und stiegen dort just in time ins nächste Flugzeug nach Maui um.
Nach einer Woche auf Maui flogen wir zurück nach Honolulu, um von dort unsere Reise nach New York fortzusetzen. Wir hatten jedoch so geplant, dass uns noch anderthalb Tage auf Oʻahu zur freien Verfügung blieben – bevor wir über Nacht in mehreren Tausend Metern Höhe die USA überqueren würden.
Was bietet sich da mehr an, als einen kleinen Roadtrip zu unternehmen und dabei die Insel zu erkunden?
Kahakuloa – schon der Name klingt wie ein Versprechen auf das echte, unverfälschte Hawaii. Versteckt an der wilden Nordküste Mauis, nur über eine schmale und kurvige Straße erreichbar, liegt dieses kleine Dorf – eingebettet in sattes Grün, steile Klippen und eine Stille, wie man sie sonst kaum noch findet.
Keine großen Hotels, keine Touristengruppen – nur Natur, authentisches Leben und eine Ruhe, die sofort entschleunigt.
Genau hier trafen wir auf unserem Roadtrip einen ganz besonderen Menschen. Seine Geschichte und Lebensweise haben uns tief beeindruckt. In diesem Blogpost nehme ich dich mit dorthin – zu einem Ort, der sich für immer in mein Herz eingebrannt hat.
Der Western Loop ist quasi die Fritz Cola im Vergleich zu Coca Cola: anders im Geschmack, aber keineswegs schlechter. Im Gegenteil – vielleicht ist der Western Loop von Maui sogar noch schöner als die berühmte Road to Hana. Hier trifft man auf jeden Fall weniger Menschen, und alles wirkt ein wenig entspannter.
Wir haben traumhafte Strände entdeckt, luxuriöse Wohngegenden bestaunt und uns durch unvorstellbar teure Hotelanlagen geschlängelt – nur um an einem Strand zu landen, der wegen einer Quallenplage unbenutzbar war.
Gleichzeitig fuhren wir über verlassene Straßen, durchquerten authentische Dörfer und kauften ein frisch gebackenes Bananenbrot, das nach purem Inselglück schmeckte.
Ich möchte diesen Ausflug auf keinen Fall missen. Es war ein wunderschöner Tag – voller Kontraste, Überraschungen und kleiner Entdeckungen, die ihn so besonders gemacht haben.
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