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Gelesen: Im Westen nichts Neues

Vor einiger Zeit hatte ich die Idee, schon gelesene Schullektüre noch einmal zu lesen. Mein erstes Buch, welches ich wieder entdeckt habe, ist „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque gewesen.

Diesen Antikriegsroman haben wir in der siebten Klasse gelesen. Das heißt vor mittlerweile fast 18 Jahren.
Gerade jetzt merke ich, wie viel Zeit seitdem vergangen ist. Es ist der Wahnsinn und vor allem, wie schnell dieser Zeitraum doch vergangen ist. 18 Jahre.

Remarques Roman schildert den Fronteinsatz eines jungen deutschen Soldaten während des ersten Weltkriegs. Dabei werden von Remarque nicht nur die die Kriegsgeschehnisse eindringlich an den Leser gebracht und sondern er legt auch den Konflikt einer ganzen Generation offen. Eine Generation die sich nirgends zugeordnet fühlt. In Remarques Roman durchlebt sein Hauptprotagonist Paul Bäumer genau diese Situation.

Er ist heimatlos. Die Front ist wohl der letzte (und nicht zuletzt ein sehr unstetiger) Ort, welche man als seine Heimat bezeichnen kann.
In seiner alten Heimat findet er sich jedoch auch nicht mehr zurecht. Einerseits hat sie sich durch den Krieg stark verändert. Sie ähnelst in keinster Weise mehr dem Ort, den er als junger Schüler verlassen hat. Andererseits wird der Soldat Bäumer von seinen Bekannten und seiner Familie in seiner Heimat nicht verstanden. Das Kriegsgeschehen wird heroisch und falsch dargestellt. Seine Heimat ist für in entfremdet. Er hat keine Heimatgefühle mehr.

Ich weiß leider nicht mehr, wie ich dieses Roman zu meiner Schulzeit fand. Anscheinend zumindest so gut bzw. interessant, dass ich mir ihn 18 Jahr nach der Erstlektüre noch einmal zu Gemüte zog.

Aber letztendlich waren wir – Heranwachsende in einer siebten Klassen – in einer ähnlichen Situation. Nur dass wir das große Glück hatten, ohne Krieg aufzuwachsen. Wir waren sicherlich alle gespannt, was das Leben zu bieten hat. Hatten allesamt unterschiedliche Vorstellungen von unserem Lebensweg. Und Rückblickend kam alles anderes, wie wir uns es ausmalen hätten können.

Mir kommt es heute so vor, dass ich die Situation, in welcher sich die damalige Generation befand, jetzt noch besser nachvollziehen kann bzw. mich besser in diese Generation hineinversetzen kann.
Damals war es eine Pflichtlektüre. Man hat sie in der Schule durchgenommen und nach Plan behandelt. Jedoch hatte man sicherlich noch nicht den Erfahrrungshorizont und das „literarische Handwerkszeug“* sich dem Roman intensiver zu nähern.
*Danke, Germanistikstudium

Ich bin gespannnt, was ich zu diesem Roman in abermals 18 Jahren sage.

Und ich kann dir dieses Buch nur wärmsten empfehlen. Außerdem gibt es noch eine klasse Romanverfilmung (Link zur IMDB) sowie eine tolle Dokumentation über den Roman auf YouTube.

 

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