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MTB-Kurzurlaub am Kap Zwenkau

Ich besuche gern Orte, die ich in der Vergangenheit schon einmal besucht oder bewohnt habe. Dies erweckt meistens tolle Erinnerungen und zeigt einem auf, wie schnell die Zeit vergangen ist und was man bis dato alles erlebt hat.

So wurde es längst Zeit, der Leipziger Neuseenlandschaft einen erneuten Besuch abzustatten. Schließlich habe ich unter anderem auch in Leipzig studiert und ein paar Jahre meines Lebens dort verbracht.
Als außerordentlicher Student gehörte es auf meine Tagesordnung, die verschiedenen Seen rund um Leipzig (mehrfach pro Woche) zu umradeln. Als Student hat man doch keine Zeit 😉

Das Besondere an diesem Seengebiet ist jedoch, dass dieses Gebiet vor einigen Jahren noch Tagebaustätten waren.

Der Startschuss zu meinem Kurzurlaub – oder wie man es heutzutage nennt: Micro-Adventure – fiel an einem Sonntagabend jener endlosen Mai-Wochenenden.

Der Caddy war gepackt mit ein paar Lebensmitteln, dem Rad und jeder Menge Vorfreude auf die ersten Nächte im Auto für dieses Jahr. Vor erst ging es jedoch direkt in die Stadt. In mein altes Uni-Viertel. Hier habe ich mit einem Uni-Freund herrlichste Burger verdrückt und lauen Frühlingsabend genossen, in dem wir alte Stories aus der so „stressigen“ Stundenzeit aufwärmten.

Am späteren Abend ging es wieder heraus aus der Großstadt und direkt an den Zwenkauer See. Im Ortsteil Kap Zwenkau befindet sich ein wunderbarer Stellplatz direkt am See. Hier kann man seinen Camper auf dem Hafengelände abstellen und die tolle Aussicht genießen. Ich hatte großes Glück: Der Ticket-Automat war noch im Winterschlaf. Also bezahlte ich nichts für diesen tollen Platz.
Man mag nun glauben, dass dieser Stellplatz an solch einem verlängerten Mai-Wochenende voll sein müsste. Aber er war nahezu komplett leer. Neben mir haben lediglich zwei weitere Camper ihre Zeit hier verbracht.

Nach einer gemütlichen Nacht ging es den nächsten Tag auf das Rad. Das Ziel war es alle vier Seen zu umradeln. Den Cospudener See, den Zwenkauer See, den Markleeberger See sowie den Störmthaler See.
Wieder mit Start war mein Sportsfreund vom Vorabend. Wir traten kräftig in die Pedale und hatten schneller als gedacht die 85 km unter die Stollen genommen. Einzig der Gegenwind macht uns an diesem Tag zu schaffen.

Der Cospudener See ist der Catwalk-See. Hier ist gerade zum Feierabend oder am Wochenende sehr viel los. Dafür bekommt man auch einen komplett ausgebauten Radweg mit einigen Sehenswürdigkeiten rund um den Cossi.

Der Zwenkauer See ist dagegen eher der wilde See. Hier schlägt zumindest auf 50 Prozent der Strecke jedes MTB-Herz höher. Es gibt ein paar tolle Trails, ein paar Inseln, viel Schotter und natürlich faszinierende Blicke auf den blauen See.

Am Markleeberger See kann man wahnsinnig viel unternehmen: Eis essen, laufen, radeln, eine Schiffstour, im Strandbad baden oder in der Rafting-Anlage unter Beweis stellen, wie toll man Schlauchboot fahren kann.

Folgt man den hier abgehenden Kanal, kommt man direkt zum Störmthaler See. Hier ist noch viel im Aufbau. Und so vermischt der Störmie eigentlich alle Vorzüge der vorher genannten Seen. Hier kann man mit dem Schiff fahren, baden, radeln, kiten, campen, im Hotel übernachten, auf das Highfield Festival gehen, auf einer der zahlreichen Toiletten die Zeit genießen oder sogar in einer schwimmenden Kirche heiraten. (Wer vielleicht an einem langweiligen Nachmittag nichts zu tun hat.)

Diese Seenlandschaft ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Zwei bis drei Tage bekommt man hier mit einem vollen Programm auf jeden Fall bestückt. Sollte es regnen, ist Leipzig oder der Vergnügungspark Belantis schnell erreicht.

Meinen Seen-Tag habe ich gemütlich am Caddy ausklingen lassen. Ich habe gegrillt, gegessen und Wein getrunken.
Am späteren Abend habe ich mir den recht versnobten Ortsteil Zwenkau „Kap Zwenkau“ angeschaut.
Hier entsteht gerade ein sehr luxuriöses Wohngebiet. Teure Häuser, große Häuser, teure Autos. Insgesamt alles recht unpersönlich und sehr eng. Aber hey, es gibt schlechtere Wohngegenden.

Nach einer warmen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück habe ich noch einmal den Zwenkauer und Cospudener See umrundet. Habe noch mal den Leipziger Stadtwald abgecheckt und nach dem ich auf allen Trails nach dem Rechten geschaut habe, ging es wieder zum Auto und ab in die Heimat.
Das Wochenende neigte sich nun dem Ende. Aber dieser kleine Ausflug hat sich auf jeden Fall gelohnt. Man darf auf keinen Fall vergessen, dass man für ein Abenteuer nicht unbedingt immer in die Berge muss. Manchmal hat man es direkt vor der Haustür.

 

 

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